Harburg. Schon jetzt steht fest, dass für das kommende Jahr eine weitere Veranstaltung zur Begrüßung von Flüchtlingen organisiert werden soll.

Bereits kurz nach Eröffnung des ersten Willkommensfests für Flüchtlinge, am Sonnabend um 12 Uhr, füllte sich der Harburger Rathausplatz mit immer mehr Menschen. Mindestens 3000 Teilnehmer lautete eine der frühen Schätzungen. Die meisten blieben wegen toller Mitmachaktionen, umfassender Informationsmöglichkeiten, Tanz- und Gesangsvorführungen sowie leckerer Speisen und Getränke bis zum Schluss gegen 19 Uhr. An dem Erfolg des Fests hatte auch das Wetter großen Anteil. Bei Sonnenschein und Temperaturen knapp unter 20 Grad ließ es sich draußen gut aushalten. Schon jetzt steht fest: Kommendes Jahr gibt es ein zweites Willkommensfest.

Bezirksamtsleiter Thomas Völsch zeigte sich begeistert von der Vielzahl der Besucher aus Alt- und Neu-Harburgern und dass das gemeinsame Feiern so unkompliziert funktioniert. In seiner Eröffnungsansprache hatte Völsch auf die lange Tradition der Flüchtlingsaufnahme in Harburg hingewiesen. Die Salzburger Häuser in Harburg würden beispielsweise noch heute an die Ausweisung von 42 Protestanten im Jahr 1733 aus dem Salzburger- und Berchtesgadener Land erinnern. Und noch heute würden auch viele Namen von inzwischen alteingesessenen Harburger Bürgern deutlich machen, dass ihre Wurzeln nicht gerade in Norddeutschland liegen.

Karin Helberg-Scheimann vom Bezirksamt, Karin Robben von der Lawatz-Stiftung, Doris Wache vom Integrationsrat und Vanessa Steenwarbe von der Sicherheitskonferenz haben das erste Willkommensfest organisiert. Und Karin Robben sagt: „Kommendes Jahr wird es ein weiteres Willkommensfest geben.“ Doris Wache berichtet von der Facebook-Seite „Harburger helfen geflüchteten Menschen“, auf der bereits zu Anfang des Jahres der Wunsch nach einem Willkommensfest laut geworden war. Wache: „Daraufhin haben wir mit der Organisation losgelegt.“

Dr.-Phil. Ali-Özgür Özdil leitet das Islamische Wissenschafts- und Bildungsinstitut „Al Wasat - Die Mitte“ in Harburg und macht auf die für alle offene „Al Wasat Open-Space-Konferenz“ am Donnerstag, 5. November, 16 bis 20 Uhr, im Bürgerzentrum Feuervogel, Maretstraße 50, aufmerksam. Ziel ist konfliktfreies Zusammenleben aller Menschen. Dazu sollen Ideen gesammelt sowie Konzepte und Lösungen entwickelt werden. „Friedliches Zusammenleben geht uns alle an“, sagt Özdil. Gegenseitiges Verständnis entsteht bestens über Sport. Am 28. November, 11 bis 15 Uhr, steigt ein Fußballturnier „Imame gegen Pastoren“ im Wilhelmsburger Helmut-Schmidt-Gymnasium, Krieterstraße 5.

Bereits am Mittwoch, 9. Oktober, 17 bis 20 Uhr, ist die 5. Harburger Integrationskonferenz im Elbcampus, Zum Handwerkszentrum 1. Unter Berücksichtigung der besonderen Lebenslagen von Flüchtlingen sollen neue Integrationsleitlinien für den Bezirk entwickelt werden.

Andrea Zwengel von der Flüchtlingshilfe Binnenhafen sucht ehrenamtliche Helfer, die sich in den Nachmittagsstunden um Jugendliche vom Wohnschiff Transit kümmern. Zwengel: „Wenn die Jugendlichen nach 16 Uhr aus der Schule kommen, ist niemand für sie da. Es würde auch Sinn machen, dass sich Klassenkameraden darum kümmern.“ Das Büro der Flüchtlingshilfe, Harburger Schloßstraße 14, ist montags und dienstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet, donnerstags von 15 bis 17 Uhr, Telefon 300.85.391.