Harburg. Schüler der Lessing-Stadtteilschule ermöglichen Flüchtlingskindern ein Ferienprogramm. Mit dem Laufen fing die Hilfe erst an.

Es begann mit der Idee, dass die Schüler der Lessing-Stadtteilschule mit einem Sponsorenlauf Spenden für den Schulverein sammeln sollten. Es ging weiter mit der selbstbewussten Replik der Schülerschaft, dass sie, wenn sie schon das Geld erlaufen sollten, auch mitbestimmen wollten, wer von den Spenden profitiert – und die Flüchtlinge auf dem Schwarzenberg, in direkter Nachbarschaft der Schule hätten Spenden viel nötiger, als der Schulverein. Vor vier Wochen fand der Sponsorenlauf statt, war ein finanzieller Erfolg, und damit könnte die Geschichte zu Ende sein – ist sie aber nicht. Mit dem Laufen fing die Hilfe der Lessing-Schüler für ihre geflüchteten Nachbarn erst an.

261 Kilometer liefen die 70 an der Aktion beteiligten Schüler zusammen. Die Sponsorengelder summierten sich auf über 1000 Euro. Verschiedene Spender legten noch einmal Geld dazu, so dass Schulleiter Rolf Kauer der ehrenamtlichen Flüchtlingshelferin und ehemaligen Lessinglehrerin Anne Weiß-Hartmann sowie der Erzieherin Janina Stemmler 1425,50 Euro überreichen konnte. Damit wird es möglich, die Kinder in der zentralen Erstaufnahme auch in den Ferien pädagogisch zu betreuen.

„Die Kinder hätten sonst wochenlang keine Sprach- und Bildungsförderung“, sagt Kauer. Für das Ferienprogramm stellt die Schule Räume zur Verfügung, in denen verschiedene Aktivitäten geplant sind. Unter den Anleitern: Oberstufenschüler – freiwillig und trotz Ferien.