Harburg. In der einstigen Binnenhafenkneipe residiert jetzt Melanie-Gitte Lansmann als Citymanagerin und Agenturchefin in Personalunion.
In der „Eros-Bar“ an der Harburger Schloßstraße 14 laufen künftig alle Fäden beim Vermarkten und Managen Harburgs zusammen. Nach 18 Monaten ist Melanie-Gitte Lansmann an ihre alte Wirkungsstätte im Binnenhafen zurückgekehrt. Als geschäftsführende Gesellschafterin steht sie jetzt der Marketing-Agentur Think About vor, die ihr großer Förderer Arne Weber, Chef der Baufirma HC Hagemann, vor 13 Jahren gegründet hat.
Wochenlang habe Weber gebaggert, um Lansmann wieder an Bord zu holen
„Ich bin wirklich froh, dass Frau Lansmann wieder bei uns an Bord ist“, sagte Weber bei der Präsentation des neuen Agenturbüros am Mittwoch im Gebäude der ehemaligen Eros-Bar am Tor zum Channel Hamburg. Wochenlang habe er gebaggert, um die ihm „abhanden gekommene“ Marketingexpertin zur Rückkehr zu bewegen. Immerhin hätte sie zuvor bereits viele Jahre sehr erfolgreich für den Channel-Verein gearbeitet. „Mit dieser Personalentscheidung sind wir dem alten Harburger Traum ein großes Stück näher gekommen, City und Channel besser zu verknüpfen“, sagte der „Mister Binnenhafen“. Und besiegelte die neue Zusammenarbeit mit der Übergabe der immergrünen Rosalie, einer mannshohen Metallblume mit Betonsockel.
Möglich geworden war die Rochade auch deshalb, weil der Vorstand des Vereins Citymanagement Harburg die Agentur mit dem operativen Geschäft beauftragte. „Natürlich haben wir uns dabei von Juristen beraten lassen. Immerhin erhält das Citymanagement ja auch Zuwendungen der öffentlichen Hand. Der Beschluss erging aber einstimmig“, sagte Bernd Meyer, Vorstandschef des 1998 gegründeten Trägervereins. In dem nicht nur die Geschäftsführer der großen Einkaufs- zentren wie Phoenix Center, Karstadt und Arcaden vertreten sind, sondern auch mehr als 60 Geschäftsleute.
Vor allem die Aufwertung der Lüneburger Straße lasse noch viele Wünsche offen
Auch Harburgs SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath, der ebenso wie Baudezernent Jörg Heinrich Penner, Gorch von Blomberg von der Kulturwerkstatt und Arcaden-Chefin Melanie Wittka der Einladung gefolgt war, begrüßte die Bündelung von Kompetenzen. „Von der neuen Konstellation werden durch die Nutzung von Synergieeffekten die Harburger City und Binnenhafen gleichermaßen profitieren“, so Heimath.
Deutlich „Luft nach oben“ sieht bei der Vermarktung Harburgs indes CDU-Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer: „Die jüngst präsentierten Bilanzen sind längst nicht an allen Stellen so rosig wie dargestellt.“ Vor allem die Aufwertung der Lüneburger Straße lasse noch viele Wünsche offen. Deshalb werde die Bezirkspolitik die Zügel bei der Innenstadtentwicklung fest in der Hand halten und beim Einsatz von Finanzmitteln, etwa der ECE-Gelder, ganz genau hinschauen.
Melanie-Gitte Lansmann ist da nicht bange. „Grün ist nicht nur die Signalfarbe von Think About. Grün und frisch sind auch unsere Ideen, um Harburg gemeinsam weiter und schneller voranzubringen.“