Harburg. Die Palmen standen schon. Am Freitagnachmittag kam die endgültige Saison-Genehmigung. Das Drachenbootrennen wurde vorerst abgesagt.
Die Palmen standen schon ein paar Tage draußen und jeder Harburger, der das sah, fragte sich nicht mehr, ob der Beachclub am Veritaskai noch einmal aufmacht, sondern nur noch, wann. Ausgerechnet Beachclub-Wirt Heiko Hornbacher hingegen hatte schon fast den Glauben verloren, so lange verzögerten sich Mietvertrag und Baugenehmigung. Die Beamten prüften akribisch und Dinge wurden relevant, die bei der letzten Genehmigung noch keine Rolle spielten. Freitagnachmittag waren die Prüfer dann auch mit der letzten nachgereichten Klappstuhlstatik zufrieden: Heiko Hornbacher erhielt grünes Licht.
Betreiber sucht jetzt neue Saisonkräfte
„Dass es am Ende doch so schnell geht, hat mich selbst überrascht“, sagt Hornbacher, „aber natürlich freut es mich. Rechtzeitig zum guten Wetter können wir aufmachen.“ Wechselnde Bewölkung und 24 Grad sagten die Meteorologen gestern für den heutigen Sonnabend voraus – zwar erst nach Schauern und Gewittern aber immerhin mindestens doppelt so gut, wie der bisherige Frühsommer. So richtig gebrummt hätte der Beachclub in den letzten Wochen also nicht. Trotzdem war es für Heiko Hornbacher ein Verlust, den Club nicht schon im Mai öffnen zu können. „Viele bewährte Saisonkräfte haben mittlerweile woanders angeheuert“, sagt der Wirt. „Das ist ärgerlich. Nun suche ich Personal.“
Der Beach Club fehlte auch als Werbeträger für den Veritas Cup, das Harburger Drachenbootrennen, das ebenfalls Hornbacher organisiert. Die Paddelregatta ist zwar offiziell keine Veranstaltung des Beach Club, wird aber von vielen Beteiligten untrennbar damit verbunden.
Eventuell holt Hornbacher den Drachenboot-Cup im September nach
„Ohne, dass der Beach Club geöffnet ist, wollten viele Teams einfach nicht melden“, sagt Heiko Hornbacher. „Außerdem haben die geplanten Baustellen im Binnenhafen einige Teams verunsichert und ohne, dass wir im Beach Club ansprechbar waren, blieb die Verunsicherung bestehen.“
Eventuell holt Hornbacher den Drachenboot-Cup im September nach, wenn sich herumgesprochen hat, dass der Club wieder da ist. Vom Saisonhöhepunkt zum Bergfest wird das Rennen dann zum furiosen Finale.
Dass der Club erhalten bleibt, ist auch einem Bürgerbegehren zu verdanken
Dass die Öffnung des Beach Clubs zur Hängepartie wurde, liegt daran, dass Hornbacher seit mehr als zehn Jahren nur Zwischennutzer der Fläche ist. Jetzt hatte ein Binnenhafenentwickler einen Investor gefunden, der auf dem ehemaligen Schrottplatzgelände ein Hotel errichten will. Ursprünglich sollte der Bau in diesem Jahr beginnen und Hornbacher umziehen. Dass der Club überhaupt erhalten bleibt, ist auch einem Bürgerbegehren zu verdanken, dass Beach Club-Freunde im vergangenen Jahr initiierten. Allerdings begann im Frühjahr weder der Hotel-Bau, noch hatte der Beach Club rechtzeitig eine Ersatzfläche. Dennoch wollte der Immobilienbetrieb der Finanzbehörde keinen neuen Pachtvertrag ausstellen. Erst auf Hornbachers ausdrückliches Versprechen hin, Ende September die Fläche quasi besenrein zu übergeben, gaben die Hamburger nach.
„Heute gibt es die ersten kalten Biere, sagt Hornbacher. Den vollen Betrieb können wir erst in den nächsten Tagen nach und nach aufnehmen, aber wir freuen uns auf eine tolle Saison.“
Dass die Palmen schon da waren, hatte mit einer geplanten Eröffnung übrigens nichts zu tun: „Die mussten aus dem Winterlager“, sagt Hornbacher. „Sie wären sonst verkümmert.“