Harburg. Nach langer Bauphase ziehen Ärzte, Pflegepersonal und Patienten der Helios Mariahilf Klinik in den Klinikneubau um. Eine echte Herausforderung.
2200 Kartons, knapp 1700 verschiedene Einzelteile samt Medizintechnik, 705 Kubikmeter Mobiliar und 86 Patienten – der Umzug der Helios Mariahilf Klinik in den frisch eingeweihten Neubau war eine echte Herausforderung. „Alles ist sehr gut organisiert, alle sind entspannt“, erstattete Ulf-Eckhart Ulrich, der den Umzug koordiniert hatte, Bericht. Und weil der am Wochenende komplettierte Umzug so gut organisiert war, herrschte bei den Krankenhausmitarbeitern und den Helfern des Umzugsunternehmens aus Schwerin auch keine Hektik, sondern konzentrierte Gelassenheit.
Den Start hatte bereits am Mittwoch die Küche gemacht, am Donnerstag folgten dann die Ärzte, der Empfang, die Ambulanz und das Diagnostikzentrum. Am Freitag waren die ersten Stationen dran, die Innere war die erste, die mitsamt den Patienten umsiedeln durfte. Den Transport der Kranken übernahmen 25 hauptamtliche und vier ehrenamtliche Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Das Wetter blieb trocken und so konnten die meisten Patienten zu Fuß und per Trage in das neue Gebäude an der Stader Straße gefahren werden. „Wir hatten sogar extra noch Schirme besorgt, damit keiner nass wird“, lachte Wolfgang Friedrich, Geschäftsführer des Ambulanzdienstes des DRK Hamburg. So wie alle Helfer blieb er absolut gelassen, für die erfahrenen DRK-Mitarbeiter war der Transport der Kranken Routine.
Drei der vier Fahrstühle waren vorübergehend außer Betrieb
Bevor die ersten Patienten allerdings im Neubau einziehen konnten, mussten sich die Helfer in Geduld üben, drei der vier Fahrstühle streikten vorübergehend und mussten erst mal technisch fit gemacht werden: „Das Alte funktioniert einwandfrei, das Neue hat ja immer so seine Kinderkrankheiten“, gab sich Krankenhausgeschäftsführerin Ulrike Kömpe gelassen. Später waren die Fahrstühle wieder einsatzbereit und die Helfer-Karawane mit den rollenden Patienten zog los. Im Flur der Inneren Station im Altbau koordinierte die Pflegedienstleiterin Johanna Leitner per Telefon den Abtransport der Kranken und klärte die Belegung der Betten im Neubau. „Wir wollen in einer Stunde die Station geräumt haben“, lautete ihr erklärtes Ziel. Das klappte auch reibungslos.
Patient Sebastian Voges konnte der ganzen Aktion nicht so viel abgewinnen. Der junge Mann wäre am liebsten zu Fuß in sein neues Krankenzimmer gegangen, so wie alle Patienten musste aber auch er sich von den DRK Helfern festgeschnallt auf einer Trage transportieren lassen.
Es gab auch den einen oder anderen Irrläufer
Natürlich gab es auch den einen oder anderen Irrläufer, Kartons, die verschwanden und später in den falschen Räumen wieder auftauchten. „Die waren falsch beschriftet, da ist das dann ja auch kein Wunder“, nahm Umzugskoordinator Ulrich diese kleineren Pannen gelassen hin.
Ulrike Kömpe ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam mit dem stellvertretenden ärztlichen Direktor Matthias Seack die erste Patientin im neuen Haus mit einem Blumenstrauß zu begrüßen. Christine Nierichlo war sichtlich überrascht von der Geste und fühlte sich sofort in ihrem neuen Zimmer gut aufgehoben.
Um 18 Uhr zog die letzte Station in die neuen Räume
Wie am Schnürchen lief der gesamte Umzug der Klinik ab, pünktlich um 18 Uhr zog als letzte Station das Kinder-Notfallzentrum in seine neuen Räumlichkeiten, nun sind die Lichter in dem alten, vielen Harburgern sicher bekannten Krankenhausbau für immer aus.
Doch auch ein erstes Baby hat im Klinikneubau schon das Licht der Welt erblickt: Am Sonnabend, 30. Mai, um exakt 12.04 Uhr erblickte die kleine Maryam Irshaid das Licht der Welt. 3.655 Gramm schwer und 52 Zentimeter groß ist das erste Neugeborene, das im Neubau der Helios Mariahilf Klinik Hamburg geboren wurde. Noch im Altbau der Klinik am Morgen aufgenommen, zog die Mutter mit in den Neubau und entband nur zwei Stunden später ihr erstes Kind.