Die Menschen in Meckelfeld leben auf einer Insel. Leider ist es nicht die der Glückseligen sondern eine zwischen Autobahn und dem Rangierbahnhof Maschen.
Harburg. Michael Grosse-Brömer, parlamentarischer Geschäftsführer der CDU im Bundestag, sieht die geplante Raststätte Elbmarsch nicht in Moor bei Meckelfeld, sondern als Teil des Logistikstandortes „Neuland 23“.
Dies hat er in einem Schreiben an den Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt, jetzt klar herausgestellt.
Ab 2020 soll an der A1 in Neuland, an der Autobahn-Anschlussstelle Harburg, ein Logistikpark für Lager- und Speditionsunternehmen gebaut werden. Nach dem Willen Grosse-Brömers könnte auf einem Teil des Geländes auch eine neue Raststätte als Ersatz für jene in Stillhorn entstehen.
Das wäre vor allem für die Seevetaler ein sehr attraktiver Plan, da die neu zu bauende Raststätte „Elbmarsch“ in Moor bei Meckelfeld in der Bevölkerung ein mehr als ungeliebtes Projekt ist. Die Seevetaler wollen die Raststätte nicht, weil sie dadurch mit noch mehr Lärm, Licht und Feinstaub belastet werden.
Eine Bürgerinitiative kämpft seit langem gegen die Raststätte Elbmarsch, auch die lokale Politik in Seevetal stellt sich geschlossen gegen die Raststättenpläne.
Stadt Hamburg und der Bund wollen hier dennoch mit dem Segen der niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr eine Autobahnraststätte errichten, die ungefähr die Fläche der Hamburger Außenalster hätte. Bisher haben die zuständigen Behörden den Bau einer Raststätte in Neuland kategorisch abgelehnt.
Die Begründung: es gebe hier Wohnbebauung, außerdem sei der Bau einer Raststätte durch die kurze Distanz zwischen Süderelbbrücke und Anschlussstelle Harburg verkehrstechnisch nicht adäquat umsetzbar.
Für einen großen Logistikstandort reicht es aber offenbar schon. Die knapp 34 Hektar große Wiesenfläche zwischen Neuländer Straße im Süden und Neuländer Elbdeich im Norden, ist schon auf die Schutzgüter „Mensch, Klima, Boden, Wasser, Tiere, Pflanzen, Landschaftsbild sowie Kultur- und Sachgüter“ hin untersucht worden.
20 Prozent des Geländes sollen demnach Grünland bleiben, für die durch Bebauung versiegelten Flächen soll Öko-Ausgleich außerhalb des Gebiets geschaffen werden.
Grosse-Brömer will den Bau der geplanten Raststätte bei Meckelfeld erneut auf den Prüfstand nehmen und die Stadt Hamburg, nun mit Unterstützung des Bundesverkehrsministers, dazu animieren, über eine Verlegung der Raststätte in Richtung Norden nachzudenken.
„Durch die Bauleitplanung ‚Neuland 23‘ stehen jetzt entgegen früherer Aussagen möglicherweise auch auf Hamburger Gebiet geeignete Flächen für einen Raststättenneubau zur Verfügung. Warum hier Industrie- und Logistik angesiedelt werden soll, nicht aber eine Rastanlage gebaut werden darf, ist nicht nachvollziehbar.“