Der Rotary Club Harburg zeichnete gestern Abend Harburger Jugendliche für ihr ehrenamtliches Engagement aus. Ausgezeichnet wurden unter anderen vier engagierte Musiker des Marmstorfer Schülerorchesters.
Harburg. Dass das Essen im Hotel Lindtner als ausgezeichnet gilt, ist weithin bekannt. Doch gestern Abend war das Essen nicht das einzige, was dort ausgezeichnet war. Der Rotary Club Harburg ehrte Jugendliche für ihr soziales Engagement. Ausgezeichnet mit dem Rotary-Jugendpreis wurden dabei vier junge, engagierte Musiker aus dem Marmstorfer Schülerorchester.
Der mit 600 Euro dotierte Preis wird seit dem Jahr 2012 vergeben. Claudia Sommerfeld, Leiterin des Marmstorfer Schülerorchesters, konnte sich gar nicht entscheiden, wer den Preis am meisten verdient hätte: „Alle vier sind so engagiert. Wen hätte ich da speziell für den Preis vorschlagen sollen?“
Wenn Sommerfeld über Hannah Rajski, Urte Begemann, Larissa Tramp und Eric Schäfer spricht, kommt sie aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Beim Blick auf die Vita der vier Preisträger und Preisträgerinnen, ist schnell klar, warum das der Fall ist.
Da ist zum einen Urte Begemann, die seit inzwischen acht Jahren Saxofon im Marmstorfer Schülerorchester spielt und schon früh die Satzprobenleitung der Saxofongruppe übernahm. „Urte gelingt es mit sehr viel Geschick und Einfühlungsvermögen, immer wieder die verschiedensten Altersgruppen des Orchesters zusammenzubringen“, sagt Sommerfeld.
Begemann war in der Schule fünf Jahre lang Patin für die fünfte und sechste Klasse, begleitete sogar zwei Klassen auf der Klassenfahrt. 2013 nahm sie am Projekt „Jugend im Parlament“ im Deutschen Bundestag in Berlin teil. Dieses Jahr ist sie im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres in England und betreut dort in einer Schule behinderte Kinder.
Auch die 18 Jahre alte Hannah Rajski ist seit zehn Jahren Mitglied des Schülerorchesters, spielt dort Bariton und Posaune, hat bereits früh angefangen den Nachwuchs der Posaunen ins Orchester zu integrieren und leitet auch die Satzproben der Posaunen. Sie war 2012 für die Aktion „Jugend im Parlament" tätig und erhielt im Rahmen des Abiturs ein E-Fellows Stipendium als eine der begabtesten Schülerinnen Deutschlands. Derzeit macht sie ein Freiwilliges Soziales Jahr im Freilichtmuseum am Kiekeberg.
Zeitgleich mit Rajski hat auch Eric Schäfer vor zehn Jahren angefangen, im Marmstorfer Schülerorchester Horn zu spielen. „Eric legt eine besonders große Hilfsbereitschaft in allen Bereichen, die die Organisation des Orchesters betreffen, an den Tag“, sagt Sommerfeld über den 19-jährigen Studenten.
„Er leitet die Satzproben der jungen Hörner und hilft mir bei der Koordination der Instrumentenbesetzung“, so Sommerfeld. Schäfer zeichne sich durch seine durchgehenden Bemühungen, junge Musiker in das Orchester zu integrieren, aus. Zudem leitet er am Immanuel Kant Gymnasium die Robotik AG.
Larissa Tramp kann genau wie Rajski und Schäfer auf eine zehnjährige Historie im Marmstorfer Schülerorchester zurückblicken. Tramp zeigt sich besonders begabt an der Oboe und leitet auch die Satzproben der Oboen. Sie vertritt das Schülerorchester kammermusikalisch und setzt sich für wohltätige Zwecke und für Nachwuchsförderung ein.
Sieben Jahre lang leitete sie die Kinder- und Geräteturngruppe des SV Grün Weiss Harburg. Sommerfeld hat die vier jungen Musiker durch Höhen und Tiefen begleitet. Um so stolzer macht es sie, wie sehr sich alle sozial engagieren. „Alle helfen mir tatkräftig, wenn ich Unterstützung brauche. Auch am Wochenende.“
Den mit jeweils 250 Euro dotierten zweiten Preis erhielten Tim Becker und Björn Hans Wille. Becker wird dabei für sein Engagement an Harburger Schulen und für seine langjährige Arbeit als Karate-Trainer ausgezeichnet. „Becker ist menschlich und sportlich ein Vorbild“, sagt Dietmar Streitberg vom Rotary Club Harburg.
Ebenso sei auch Wille seit Jahren ehrenamtlich tätig, baute eine Mutter-Kind-Turngruppe selbst auf, engagierte sich speziell für Kinder mit Migrationshintergrund und setzte sich für sportpolitische Programme wie „Straßenfußball für Toleranz“ ein. Leyla Horn erhielt den dritten Preis für ihre ehrenamtliche Arbeit bei BOX-OUT, einer Initiative für Jugendgewaltprävention und Integration.