Statt auf dem Schwarzenberg, wo Flüchtlinge untergekommen sind, endet die Veranstaltung am verkaufsoffenen Sonntag erstmals mit einem Feuerwerk auf dem Harburger Rathausplatz.

Jochen Gipp

Harburg. Wegen der Flüchtlingsunterkünfte auf dem Schwarzenberg gibt es dieses Mal zum vierten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres, am 2. November, deutliche Änderungen im Rahmenprogramm, das traditionell den „Großen Harburger Laternenumzug“ zum Inhalt hat. Der Schwarzenberg fällt erstmals als Festplatz aus: Dort gibt es diesmal keinen Abschluss des Umzugs mit Getränken, Bratwurst und Feuerwerk.

Organisator Dr. Eckhard Mißfeld von der Harburger Schützengilde hat vor mehreren Wochen den aus vier Marschsäulen bestehenden Umzug neu planen müssen. Ergebnis: Die Abschlussveranstaltung mit Feuerwerk ist diesmal ab 19 Uhr auf dem Harburger Rathausplatz.

Mißfeld: „Anfangs hatten wir als Ausweichgebiet den Harburger Binnenhafen im Sinn, aber wir hätten nicht gefahrlos mit den vier Marschsäulen des Laternenumzugs die B73 überqueren können. Und für längere Zeit wollten wir die Hauptverkehrsstraße auch nicht absperren lassen. So haben wir gerne das Angebot des Bezirksamtsleiters angenommen und werden nun zum Rathausplatz kommen. Mit dem Feuerwerker ist noch nicht geklärt, ob wir ein Höhenfeuerwerk hinter dem Rathaus abbrennen können oder nur ein mittelhohes Feuerwerk am Rande des Rathausplatzes.“

Mit Unterkunftsbetreuern von Fördern und Wohnen will Mißfeld auch die Teilnahme von Flüchtlingen und ihren Kindern an Laternenumzug und Feuerwerk besprechen. Mißfeld: „Es ist beim Feuerwerk zu bedenken, dass viele der Flüchtlinge aus den syrischen Kriegsgebieten kommen und Erwachsene wie auch die Kinder wegen der Lichtblitze und der Knallerei traumatisiert sein könnten. Darauf müssten sie bei einer Teilnahme am Umzug vorbereitet sein.“

Der Abschluss auf dem Rathausplatz sorgt nun auch für neue Routen der vier Marschsäulen. Abmarsch ist jeweils gegen 18 Uhr. Die erste Marschsäule startet an der S-Bahnstation Heimfeld/Petersweg und führt an den Flüchtlingsunterkünften auf dem Schwarzenberg vorbei. Die zweite Marschsäule startet am Lübbersweg in Eißendorf, die dritte bei Marktkauf in der Seevepassage und die vierte bei Karstadt am Herbert-Wehner Platz.

Musikalisch begleitet werden die kleinen und großen Laterneläufer von den Spielmannszügen aus Eißendorf, Rönneburg, Neu Wulmstorf, Maschen, Nenndorf, Tötensen und den Holsteiner Hornbläsern. Für Sicherheitsbegleitung sorgen das DRK, die Polizei und die Freiwilligen Feuerwehren aus Marmstorf und Eißendorf.

An den Treffpunkten können etwa 500 Laternen an Kinder ausgegeben werden, die keine eigene Laterne haben. Die Sparkasse Harburg-Buxtehude spendet die Laternen und das Feuerwerk. Weitere Unterstützer des Harburger Laternenumzugs, der mit durchschnittlich mehr als 5000 Teilnehmern als Hamburgs größter Laternenumzug bezeichnet wird, sind unter anderem die Haspa, Hamburger Volksbank, Handelshof, P&M Lorkowski GmbH, Saga, Citymanagement und Gilde.

Der vierte verkaufsoffene Sonntag des Jahres sorgt in der Innenstadt wieder für Ladenöffnung von 13 bis 18 Uhr und jede Menge Unterhaltungsprogramm zwischen Karstadt, Marktkauf und Phoenix Center. Im Phoenix Center sind am Sonnabend und am Sonntag zum siebten Mal die von Lions Clubs veranstalteten Harburger Lionstage.

Geboten wird wieder bunte Unterhaltung und eine große Tombola mit wertvollen Preisen, darunter Fahrrad, iPad und Strandkorb. Der Erlös ist für den Treffpunkt Sandbek und die Kita Stubbenhof bestimmt.

Im Einkaufszentrum Harburg Arcaden können Kinder bereits am Sonnabend von 13 bis 18 Uhr ihre eigene Laterne basteln. Die Bastelaktion läuft zu gleicher Zeit auch am Sonntag. Bei Karstadt ist im Untergeschoss bereits ein Weihnachtsmarkt aufgebaut. Im Marktkauf Center läuft eine Playmobil-Ausstellung. In der Innenstadt sind Karussells und Imbissbuden aufgebaut. Parkhäuser sind bis 21 Uhr geöffnet.