In der nächsten Woche wird die Hamburgische Bürgerschaft den neuen Flächennutzungsplan beschließen. Der sieht weitere Fläche für Repowering-Anlagen vor. eine Fläche liegt südlich von Francop.
Francop. Die 89 Seiten starke Drucksache 20/9810, über die in der nächsten Woche die Hamburgische Bürgerschaft entscheidet, dürfte vielen Francopern arge Bauschmerzen verursachen. Inzwischen sind die Bauchschmerzen so stark, dass sich einige Bürger in einer „Bürgerinitiative Francop“ organisiert haben. In der Drucksache geht es um Repowering.
Die Bürgerschaft wird den Flächennutzungsplan für „Eignungsflächen für Windenergieanlagen“ ändern. Und eine dieser Flächen liegt südlich von Francop. Dort stehen bereits Windräder. Mit dem neuen Flächennutzungsplan ist die gesetzliche Voraussetzung dafür geschaffen, die Windräder von derzeit 100 Metern Höhe um 50 Meter zu erhöhen. Zudem können weitere Anlagen gebaut werden, bis 500 Meter an die erste Wohnbebauung.
Derzeit stehen südlich des Hamburger Elbdorfes 13 Windräder. Die Menschen befürchten zum einen eine weitere Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität, zum anderen den Werteverlust ihrer Häuser, wenn diese Anlage erweitert wird. Jetzt bekommen die Bewohner Rückendeckung aus der Politik. Die beiden CDU-Bürgerschaftsabgeordneten André Trepoll aus Süderelbe und Birgit Stöver aus Harburg warnen davor, „mit einem Beschluss der Bürgerschaft vollendete Tatsachen für die Menschen in Francop zu schaffen“.
„Was den Menschen vor Ort natürlich auch Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass einige Anlagen in einer Höhe über 100 Metern wegen der Flugsicherheit mit einer Warnbeleuchtung ausgestattet werden müssen, wegen der Nähe zur Airbus Landebahn. Eine Dauerbeleuchtung käme dann zu den Beeinträchtigungen durch die Windräder wie Schlagschatten und Störgeräusche, die die Francoper schon heute hinnehmen, hinzu.
„All das“, sagt Birgit Stöver, „führt zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität der Anwohner“. Beide Abgeordneten hatten gerade eine Anfrage zu dem Thema an den Senat gerichtet. aus der Antwort, sagen die Politiker, gehe zwar hervor, dass es viele Hundert einwendungen gegeben haben, welchen Inhalts diese Einwendungen gewesen seien, da bleibe der Senat vage in seiner Aussage. „Wie viele 150 Meter hohe Windenergie-Anlagen im Eignungsgebiet Francop gebaut, beziehungsweise durch Repowering entstehen sollen, ist unklar“, kritisiert Stöver.
Aus Sicht der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Trepoll und Stöver sei aber andererseits klar, das der „SPD-Senat sich in der Bringschuld befindet, die Befürchtungen der Bürger auszuräumen und nachweisbar sicher zu stellen, dass diese nicht eintreten“. Der reine Appell, wie wichtig die Anlagen für die Energiewende seien, reiche nicht aus.