Am 4. November 2013 beginnen die Bauarbeiten an der Autobahnbrücke über die B 73 in Heimfeld. Aber dies wird nicht die einzige Straßenbaustelle sein, die in Harburg für Staus sorgen wird
Heimfeld. Die Sanierung der Autobahnbrücke über die Stader Straße/Bundesstraße73 wird eines der ersten Themen sein, mit der sich die Bezirkspolitik nach der parlamentarischen Sommerpause wird beschäftigen müssen. „Da wird der größte anzunehmende Verkehrs-Supergau auf uns zukommen. Die Autofahrer werden weder nach noch raus aus Harburg kommen“, bringt es ein SPD-Abgeordneter der Bezirksversammlung auf den Punkt. die Brücke muss dringend repariert werden, weil sich Risse gebildet haben.
Jetzt hat der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete André Trepoll aus Süderelbe an den Hamburger Senat eine Schriftliche Anfrage gerichtet. Und die Antworten auf seine Fragen, so Trepoll, zeigten das ganze Ausmaß der Auswirkungen dieser Baustelle auf den Verkehr in Harburg und auf der Autobahn 7 vor dem Elbtunnel. Denn in dieser Zeit – die Brückenarbeiten sollen etwa bis November 2014 dauern – werden einige weitere Baustellen auf der A 7 zu Megastaus führen. Autofahrer und Lkw-Fahrer werden versuchen, so die Befürchtung Trepolls, durch die Stadt auszuweichen, um nach Norden zu kommen. Während die Autobahnbrücke saniert wird, beginnen laut Senat die Instandsetzungsarbeiten in den Elbtunnelröhren, die Brückenarbeiten an den Langenfelder Brücken in Höhe Altona und die Brücken- und Straßenbauarbeiten ab der Abfahrt Schnelsen. Hier wird die A7 dreispurig ausgebaut.
„Wer dann noch über die Autobahn7 Richtung Norden will, der wird versuchen, entweder in Marmstorf abzufahren und über die Bremer Straße nach Norden zu kommen, oder er nimmt die zweite Möglichkeit über die Abfahrt Fleestedt durch die Winsener Straße“, befürchtet der CDU-Politiker. Spannend werde auch, ob die Baustelle an der Seehafenstraße tatsächlich bis November fertig werde. Denn sie sei Teil der Umleitung für Lkw, die zum Hafen fahren oder vom Hafen in Richtung Süden unterwegs seien. Verzögere sich diese Baustelle, wäre der Verkehrsinfarkt in Harburg komplett, sagt Trepoll. „Es reicht keineswegs aus, dass der Senat sich hinstellt und den Menschen rät, auf den Öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Das klingt in diesem Zusammenhang wie Hohn“, kritisiert der CDU-Mann aus Neugraben.
Vor allem der Schwerlastverkehr dürfte Harburgs Straßen an den Rand der Belastbarkeit bringen. In seiner Antwort an den CDU-Abgeordneten Trepoll teilt der Senat mit, dass der Schwerlastverkehr die Brücke während der Zeit des ersten Bauabschnitts, also von November bis Mai 2014, überhaupt nicht befahrbar sei. Und während des zweiten Bauabschnitts, so der Senat, blieben die Auf- und Abfahrt Heimfeld komplett gesperrt. Die Menschen in Harburg und dem gesamten Süderelberaum, so Trepoll, hätten ein Recht auf klare Aussagen des Senats, wie dieser beabsichtige, den Verkehr in den nächsten Jahren aufrecht zu erhalten. Dabei gehe es keineswegs nur um den Individualverkehr, sondern, so Trepoll weiter, auch um den Wirtschaftsverkehr.
Trepoll: „Ich erwarte vom SPD-Senat umgehend ein umfangreiches Konzept, einen Stauvermeidungsplan für die Süderelbe-Region, der Antworten auf die bisher offenen Fragen gibt. Nichtstun können wir uns in dieser Frage nicht leisten.“ Allein die Ankündigung, dass während der Bauarbeiten an der Autobahnbrücke generell keine Umleitungsverkehre über die beiden Bundesstraßen73 und 74 geleitet werden sollen, reicht aus Trepolls Sicht keineswegs aus, um Anwohner und Autofahrer zu beruhigen. Eine weitere, wichtige Antwort bleibe der Senat schuldig: Wo fährt dann der genehmigungspflichtige Schwerlastverkehr mit mehr als 44 Tonnen?