Hamburg. Das Haus des verstorbenen Altkanzlers in Langenhorn soll teilweise für Besucher geöffnet werden. Die Stiftung feilt an Museums-Konzept.

Das frühere Wohnhaus von Helmut und Loki Schmidt in Langenhorn soll der Öffentlichkeit eingeschränkt zugänglich gemacht werden. „Auch wenn die räumlichen Verhältnisse, die Empfindlichkeit der Ausstattung und der private Charakter des Hauses einer dauernden Öffnung entgegenstehen, soll es teilweise der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden“, teilte die Helmut und Loki Schmidt Stiftung mit. Sie ist Eigentümerin des Gebäudes. Zunächst soll im Laufe des Sommers ein virtueller Rundgang möglich werden. Später sollen dann über ein Besuchskonzept „auch Voraussetzungen geschaffen werden, zu fest verabredeten Terminen einen unmittelbaren Eindruck vor Ort zu gewinnen“.

Zu Gast waren etwa Breschnew und Kissinger

Der frühere Bundeskanzler und Hamburger Ehrenbürger Helmut Schmidt war im November vergangenen Jahres im Alter von 96 Jahren gestorben. Der SPD-Politiker lebte mit seiner 2010 im Alter von 91 Jahren gestorbenen Frau Loki Jahrzehnte in dem Haus. Das rot geklinkerte Doppelhaus im Neubergerweg 80 gilt als sehr bedeutsam, empfing Schmidt dort doch unter anderem 1978 als Kanzler den damaligen KPdSU-Chef Leonid Breschnew. Oft zu Gast beim Ehepaar Schmidt waren auch der frühere französische Staatspräsident Valérie Giscard d’Estaing und Ex-US-Außenminister Henry Kissinger.

Ein Nutzungskonzept werde im Laufe des Jahres mit Experten unter anderem aus der Wissenschaft, dem Archivwesen und von Museen entwickelt, erklärte die Stiftung. „Schon der eindeutige Wille der Stifter, das Haus weitgehend unverändert zu belassen und die Belange der Nachbarschaft dieses ruhigen Wohngebiets zu berücksichtigen, erfordert ein behutsames Vorgehen.“ Helmut und Loki Schmidt hatten die Stiftung bereits 1992 gegründet. Förderzweck ist unter anderem der Erhalt und die Sicherung des Wohnhauses, der Bibliothek und solcher Gegenstände und Archivalien, „die mit dem öffentlichen Wirken von H. und L. Schmidt (...) in Verbindung stehen“.