Hamburg. Mehr als zehn Flüge hatten erhebliche Verspätungen, technische Probleme mit Gepäckbändern taten beim Check-in ihr Übriges.

Am Hamburger Flughafen herrschte am Sonnabendmorgen heilloses Durcheinander. "Die Ferien haben den Flughafen Hamburg mal wieder überrascht", hieß es in den Durchsagen der Flugbegleiter. Wer es an Bord geschafft hatte war schon einen Schritt weiter als viele andere Gäste. Denn zu Beginn der Herbstferien in Hamburg und Schleswig-Holstein gab es gleich mehrere Engpässe in Fuhlsbüttel.

Zur Spitzenzeit von 5 Uhr bis circa 10 Uhr hatten laut Homepage des Flughafens mehr als zehn Flüge eine Verspätung von mehr als einer halben Stunde, viele starteten erst eine Stunde später zu anderen europäischen Flughäfen. Fluggäste berichteten außerdem von Problemen mit dem Gepäckband und der Abfertigung. "Der Ansturm ab fünf Uhr morgens war riesig", bestätigte Pressesprecherin Janet Niemeyer dem Abendblatt auf Anfrage.

Rund 23.000 Gäste sollten allein am Sonnabend von Hamburg aus abfliegen. "Dazu kam noch ein kurzzeitiges technisches Problem mit dem Gepäckbandsystem, das bei dem Ansturm große Auswirkungen hatte."

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Mindestens zwei Stunden vor Abflug kommen

Viele Fluggäste konnten deshalb offenbar nicht rechtzeitig eingecheckt werden und verpassten ihre Flüge. Eine Niendorferin wollte mit ihrer Tochter nach Hongkong über Düsseldorf fliegen und hat ihren Flug nicht mehr erreicht. "Wir wissen jetzt auch nicht, wie es weitergeht", sagte sie in der Umbucher-Schlange.

Am Abflugterminal herrschte dementsprechend seit dem frühen Morgen Chaos, Fluggäste drängten sich vor den Schaltern. Ausgefallen seien allerdings keine Flüge, sagte Flughafen-Sprecherin Niemeyer. Das Durcheinander spielte sich nicht nur innerhalb des Flughafens ab. Auch am Taxistand gab es Engpässe. Wer nicht vorbestellt habe, sei arm dran, sagte ein Taxifahrer.

"Die Herbstferien sind für uns Hochsaison, weil mit Hamburg und Schleswig-Holstein unser Haupteinzugsgebiet in die Ferien startet und viele Menschen bei dem Wetter nochmal in den Süden wollen", sagte Niemeyer. Zudem könne es sein, dass die A7-Sperrung, die am Sonnabend beginnt, die Anfahrtszeit vieler Fahrgäste verlängert. Niemeyer rät Fluggästen deshalb, genug Pufferzeit einzurechnen und mindestens zwei Stunden vor Abflug am Flughafen zu erscheinen.

Der Hamburg Airport steuert in diesem Jahr auf einen Passagierrekord zu. Rund 16 Millionen Gäste werden demnach 2016 in Hamburg ab- oder weitergeflogen sein. Um das bekannte Problem der langen Wartezeiten in der Gepäckausgabe und bei der Abfertigung in den Griff zu bekommen, hat das Unternehmen innerhalb eines Jahres hundert neue Mitarbeiter eingestellt, rund 60 weitere sollen noch folgen.