Hamburg. Mietergenossenschaft in Eppendorf stellt Raum zeitweise als Notschlafplatz zur Verfügung. Bezirk belohnt nun das Vorzeige-Projekt.

Die Not von Flüchtlingen wird in Hamburg vor allem am Hauptbahnhof sichtbar. Ehrenamtliche Helfer versuchen, sie zu lindern und stießen vor kurzem an ihre Grenzen. Ein dramatischer Appell brachte neue Unterstützer, die sich um die durchreisenden Migranten kümmern.

Doch auch kleinere Initiativen leisten viel, nur oft nicht so sichtbar. Die Mietergenossenschaft Falkenried-Terrassen eG etwa stellt Flüchtlingen seit September einen Gemeinschaftsraum als Notschlafplatz zur Verfügung. An rund 20 Tagen im Monat können Geflüchtete, die auf der Durchreise sind, dort übernachten und Schutz vor der Kälte suchen. Dafür unterstützt der Bezirk Hamburg-Nord auf Antrag von SPD und Grünen die Helfer nun mit Sondermitteln in Höhe von 5000 Euro.

Helfer holen Flüchtlinge vom Hauptbahnhof ab

So sollen das Engagement geehrt und in den nächsten Monaten entstehende Kosten gedeckt werden, die in Zusammenhang mit der Unterbringung von Flüchtlingen stehen. „Ich bin beeindruckt von der großen Hilfsbereitschaft der Bewohnerinnen und Bewohner am Falkenried, die die Menschen, die dort nächtigen, nicht nur vom Hauptbahnhof abholen und sie am nächsten Tag wieder hinbringen, sondern sie auch mit Essen, Hygieneartikeln und Lunchpaketen für die Weiterreise versorgen“, sagt Sina Imhof, Grüne-Vorsitzende des Regionalausschusses.

Die Förderung hat aber auch einen dringlichen Hintergrund, erklärt Ingo Hemesath, Sprecher der Grünen für Eppendorf und Hoheluft-Ost: „Diese großartige Hilfsbereitschaft wird bislang über viel ehrenamtliche Arbeit und private Spenden finanziert. Nun können die Sachkosten aber nicht weiter in vollem Umfang durch Spenden abgedeckt werden.“

Die Falkenried-Aktiven sollen daher mit den 5000 Euro unterstützt werden, damit sie ihr Angebot noch mindestens sechs Monate fortführen können.