Hamburg. Sanitäter holen zwölf Flüchtlinge mit Fieber und Durchfall aus der Notunterkunft. Das jüngste Kind war gerade einmal drei Monate alt.

In den provisorischen Zeltunterkünften für Flüchtlinge am Hamburger Hauptbahnhof hat es in der Nacht zum Freitag einen größeren Rettungseinsatz gegeben, berichtet die Hamburger Feuerwehr.

Mehrere Kinder hätten Fieber und Durchfall gehabt, sagte der Notarzt Rolf Kretschmer, der gegen Mitternacht Ort war. Insgesamt zwölf Patienten wurden daraufhin in Krankenhäuser gebracht, dabei handelte es sich vorwiegend um Kinder im Alter von drei Monaten bis acht Jahren.

3700 Einsätze der Feuerwehr in den Flüchtlingsheimen

Nun untersuchen die Ärzte in den Krankenhäusern, ob es sich um eine Infektion handelt. Dann werde über weitere Schritte entschieden, sagte Martin Schneider von der Feuerwehr. Lebensbedrohlich erkrankt sei niemand, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Bei den Erkrankten handele es sich um Flüchtlinge auf der Durchreise.

Hilfsinitiative erfährt neuen Zulauf

Am Hauptbahnhof haben Hilfsorganisationen provisorisch Zelte für ankommende Flüchtlinge aufgebaut. Nach Angaben der Helfer kampieren dort täglich rund 1000 Flüchtlinge.

Nach einem dramatischen Appell einer Helferin, die in einem im Internet veröffentlichten Video um mehr Unterstützung für das Team am Hauptbahnhof bat, vermeldete die Initiative am Donnerstag derweil einen rasanten Zulauf.