Hamburg. Ein vermeintlicher Kriminalbeamter versucht, eine Frau um Tausende Euro zu betrügen. Beim ersten Mal funktioniert die Masche, beim zweiten nicht.

Falschgeld auf dem eigenen Konto – klingt absurd? Hat aber zumindest einmal als Betrugsmasche funktioniert, wie die Polizei Hamburg am Donnerstag vermeldete. Demnach habe sich am vergangenen Dienstag (8. Oktober) ein vermeintlicher Kriminalbeamter per Telefon bei einer 82 Jahre alten Frau aus Barmbek-Nord gemeldet und sie aufgefordert, die angeblichen Blüten abzuheben und zur Sicherstellung zu übergeben. Tatsächlich habe die Seniorin die Geschichte geglaubt und eine vierstellige Summe Bargeld einer ihr unbekannten Person ausgehändigt.

Doch das war dem Betrüger offenbar nicht genug. Am Mittwoch habe er die 82-Jährige noch einmal angerufen und eine höhere Summe gefordert.

Polizei Hamburg: Seniorin soll in Barmbek angebliches Falschgeld übergeben – Festnahme

Diesmal allerdings ohne Erfolg. „Noch während die Frau im Begriff war, das Geld bereitzustellen, wurde sie von einer Bekannten auf den möglichen Betrug aufmerksam gemacht und informierte umgehend die Polizei“, schreibt Sprecherin Laura Wentzien.

Zur vereinbarten Geldübergabe am Langenfort seien dann Zivilfahnderinnen und -fahnder erschienen und hätten den mutmaßlichen Betrüger festgenommen. Bei dem 38-Jährigen und in seinem Hotelzimmer seien Bargeld und Schmuck sichergestellt worden. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen.

Schutz vor Telefonbetrug – was die Polizei rät

  • Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit!
  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selbst mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer immer dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
  • Seien Sie auch misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte oder Bekannte wissen kann.
  • Lassen Sie sich auch bei einem angeblichen Notfall nicht unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen schon lange bekannten Nummer an, und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
  • Sprechen Sie nicht über Ihre persönlichen oder finanziellen Verhältnisse, und übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen.
  • Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahestehenden Personen.
  • Legen Sie beim geringsten Zweifel auf, rufen Sie die Polizei unter 110 oder Ihre örtliche Polizeidienststelle an.
  • Lassen Sie sich nicht mit vollem Namen im Telefonbuch eintragen, denn die Täter suchen gezielt nach altmodisch klingenden Vornamen.
  • Auch Verwandte, Freunde und Nachbarn können helfen, solche Taten zu verhindern: Sprechen Sie schon im Vorfeld über die Möglichkeit solcher Anrufe und wie man darauf reagieren sollte.
  • Große Geldbeträge oder Wertsachen sollten nicht zu Hause aufbewahrt werden.