Hamburg. Die viel befahrene Route durch Hamburg wird derzeit umgestaltet. Was hier für Fußgänger, Rad- und Autofahrer am Wasser geplant ist.

Die Strecke ist eine beliebte Route zwischen Wandsbek und der Außenalster: Radfahrer, die in Hamburgs Osten unterwegs sind, aber auch Studierende des Kunst- und Mediencampus Finkenau sowie Tausende Anwohner, die etwas Ruhe am Wasser suchen, nutzen die Uferstraße am Hamburger Eilbekkanal regelmäßig. Der Blick auf die Hausboote sowie auf Enten und Gänse, die hier entlangpaddeln, schafft schnell ein schönes Urlaubsfeeling.

Doch von Entspannung ist auf der Route derzeit wenig zu spüren. Alle paar Hundert Meter stehen rot-weiße Bauzäune im Weg. Befahrbar ist die Strecke zwischen Barmbek-Süd und Uhlenhorst, wo ohnehin viele Sperrungen den Verkehr behindern, derzeit nicht. Eine Baustelle ist eingerichtet, Bagger und Arbeiter bearbeiten den Untergrund.

Verkehr Hamburg: Arbeiten in Uhlenhorst sollen im Februar 2025 abgeschlossen sein

Was ist hier geplant? Die Uferstraße wird bis voraussichtlich Februar 2025 im Zuge des Ausbaus der Radroute 6 umgestaltet. Die Strecke zwischen Lerchenfeld und Finkenau bekommt dabei eine eigene Fahrradstraße, teilte der Bezirk Nord auf Anfrage des Abendblatts mit.

Bald sollen Radler hier einen neuen, asphaltierten Weg nutzen können. Autos von Anwohnern dürfen zwar noch durch, aber Fahrräder haben Vorrang. Nebenbei wird der Straßenbelag erneuert und die Parkordnung überarbeitet, damit zwischen parkenden Autos und Radfahrern mehr Platz bleibt.

Radler sollen an der Uferstraße am Eilbekkanal mehr Rechte bekommen

Ebenfalls komfortabler für Fußgänger und Radler: Wer beispielsweise mit dem Pkw aus der Finkenau in die Uferstraße abbiegt, muss bald den durchgehenden Verkehr dort passieren lassen, denn es wird eine Gehwegüberfahrt hergestellt. Hiermit soll die durchgehende Befahrbarkeit für Radfahrerinnen und -fahrer verbessert werden, sagt Alexander Fricke, Sprecher des Bezirks Nord.

Darüber hinaus wird es weitere Neuerungen geben – wie etwa einen breiteren Gehweg und einen Radweg, der in beide Richtungen befahrbar ist. Das Ziel: weniger Rangeleien zwischen Fußgängern und Radfahrern. Der naturbelassene Gehweg am Kanal bleibt indes erhalten.

Baustelle in Hamburg: Mehr Bänke und Radbügel an der Uferstraße geplant

Geplant sind bei der Maßnahme, die vom Bündnis für den Rad- und Fußverkehr finanziert wird, außerdem mehr Bänke und Abstellgelegenheiten für Räder. Die StadtRad-Station muss für die Arbeiten kurzzeitig vom Betrieb genommen werden, bleibt aber im Anschluss an gleicher Stelle bestehen.

Eine Trennung zwischen Rad- und Fußgängerverkehr wird die Konflikte reduzieren, lobt Dirk Lau vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) die Pläne am westlichen Ufer des Eilbekkanals. Der Belag werde besser – „und es werden keine schräg geparkten Wohnmobile mehr die Sicht versperren“, sagt der ADFC-Sprecher.

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Einziger Wermutstropfen: „Leider wurde der Knoten Richardstraße nicht in die Planung einbezogen“, kritisiert Lau. „Für den Knoten erhoffen wir uns ja noch immer eine Vorfahrt dieser Haupt-Radroute gegenüber der Richardstraße, für die in dem Abschnitt dafür Tempo 30 angeordnet werden müsste – was südlich des Kanals wegen der Schule sowieso gilt.“

Baustelle: Umleitung am Eilbekkanal wurde zwischenzeitlich optimiert

Zwischenzeitlich hatten sich Fahrradfahrer und Fußgänger auch über die Baustelle geärgert, weil die Wagnerstraße komplett gesperrt war und nicht überquert werden konnte, der Radverkehr aber noch in die Uferstraße geleitet wurde.

Sperrung am Eilbekkanal
Zwischenzeitlich war die Sperrung am Eilbekkanal in Hamburg nicht optimal geregelt, sodass Fußgänger die Baustelle überquerten. Doch inzwischen ist die Gefahrenstelle beseitigt. © privat | Privat

„Dann strandeten Radler an der Wagnerstraße“, ergänzt Lau. Dort seien dann Gitter geöffnet worden, Radler fuhren durch die Baustelle, auch Fußgänger durchquerten sie.

Diese Gefahrenstelle ist aber mittlerweile behoben. „Es gibt eine Umleitung Richtung Süden durch die Eilenau und Richtung Norden durch die Blumenau“, teilte Bezirkssprecher Fricke zur Situation an der Baustelle mit.