Hamburg. Straße in Langenhorn wurde von Unbekanntem bemalt und irritiert Verkehrsteilnehmer. Warum das Entfernen der Farbe besonders teuer wird.

Eigentlich sind es nur fünf weiße Streifen, die auf den Asphalt gemalt wurden. Da diese aber erhebliche Ähnlichkeit mit einem Zebrastreifen haben, sorgen sie an der Tangstedter Landstraße/Ecke Tannenweg in Hamburg-Langenhorn für Verwirrung im Straßenverkehr. Manche Autofahrer halten verkehrskonform am neuen „Zebrastreifen“ an, mache ignorieren die Straßenmarkierung.

Praktisch über Nacht hat ein bislang noch unbekannter „Künstler“ diese Streifen auf die Fahrbahn gemalt. „Der Zebrastreifen am Übergang Tannenweg/Tangstedter Landstraße ist definitiv selbst aufgemalt. Es handelt sich nicht um eine Planung des Bezirksamtes Hamburg-Nord“, erklärt Sprecher Alexander Fricke auf Anfrage des Abendblatts. Zuerst hatte die „Hamburger Morgenpost“ über den kuriosen Fall berichtet.

Verkehr Hamburg: Illegaler Zebrastreifen sorgt für Ärger – Polizei ermittelt

Vielleicht hatte der Maler ja sogar gute Absichten, aber eine Straßenmarkierung aufzumalen ist illegal. Deshalb hat die Polizei nun die Ermittlungen übernommen. „Der aufgebrachte Fußgängerüberweg an der Kreuzung wurde nicht behördlich angeordnet. Wie sich auch aus Ihrem Foto etwas erkennen lässt, entspricht die unsachgemäße Aufbringung der Farbe weder in ihren Maßen noch in der Ausgestaltung den verkehrsrechtlichen Vorschriften“, erklärt Polizeisprecher Thilo Marxsen.

Ein Kavaliersdelikt sei eine derartige Aktion schließlich nicht. „Ein Verursacher ist bisher unbekannt. Ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr wurde durch Beamte des zuständigen Polizeikomissariats 34 eingeleitet“, fügt Marxsen an.

Illegaler Zebrastreifen in Hamburg-Langenhorn
So sieht der neue „Zebrastreifen“ in Langenhorn im Detail aus. © Alexander Berthold | Alexander Berthold

Auch auf politischer Ebene ist der illegale Zebrastreifen ein Thema. Der CDU-Abgeordnete Richard Seelmaecker hat bereits eine Schriftliche Kleine Anfrage (SKA) an den Senat gestellt. „Wie beurteilt der Senat ganz grundsätzlich Eingriffe Dritter in den Straßenverkehr, beispielsweise durch das illegale Aufmalen eines Zebrastreifens?“ heißt es in dem Schriftstück. Auch die Frage, wer für die Beseitigung der Schmiererei finanziell aufkommen muss, wird aufgeworfen.

Ärger in Hamburg-Langenhorn: „Künstler“ hat Ölfarbe für Zebrastreifen verwendet

So viel sei bereits verraten: Ein Schnäppchen wird es nicht. Bereits in der vergangenen Woche wurde die Stadtreinigung Hamburg mit der Beseitigung beauftragt. „Der beschriebene gemalte Streifen fällt nicht in unsere originäre Zuständigkeit. Nach Prüfung vor Ort haben wir darüber hinaus festgestellt, dass es sich um eine Art Ölfarbe handelt. Diese kann ohnehin nicht mit eigenen ‚Bordmitteln‘ entfernt werden. Hier bräuchte es eine Spezialfirma, die beauftragt werden muss“, sagt Kay Goetze, Sprecher der Stadtreinigung.

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Wann mit der Beseitigung begonnen werden kann, ist noch nicht klar. „Der zuständige Wegewart steht bereits mit einer Fachfirma in Kontakt, und es wird nach einer Lösung gesucht“, sagt Fricke, der noch keine Angaben über mögliche Kosten für die Entfernung der weißen Streifen machen konnte.