Hamburg. In Hamburg werden mehr Fahrzeuge direkt in Verwahranstalten gebracht, statt sie auf freie Parkplätze umzusetzen. Die Kosten sind enorm.

Wer in Hamburg noch Auto fährt, ist selbst schuld an seinem Ungemach, könnte man meinen. Allerorten gibt es ständig neue Baustellen. Zudem werden in dicht besiedelten Wohngebieten wie beispielsweise Hoheluft, Eimsbüttel oder Ottensen viele Straßen umgebaut, um mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen. Das geht immer mit einer erheblichen Reduzierung der Parkplätze einher.

Dieser Umbau macht viele Stadtteile durchaus attraktiver, aber indem man Autofahrern dort das Parken erschwert, werden die Autos nicht zwangsläufig weniger. Dafür gibt es noch keine Lösung.

Verkehr Hamburg: Parken darf etwas kosten, aber warum wird sofort abgeschleppt?

Nun ist nichts dagegen einzuwenden, dass man sein privates Fahrzeug im öffentlichen Raum nicht kostenfrei abstellen kann, dass man für das Parken auch entsprechend bezahlen muss. Aber dieser Parkraum wird eben immer knapper. Und Stellplätze etwa in Quartiersgaragen oder Parkhäusern sind häufig Mangelware.

Wenn Autos halb legal oder falsch geparkt werden, landen sie häufig gleich im „Autoknast“, während sie früher innerhalb des Viertels umgesetzt wurden. Dafür ist heute kein Platz mehr da. Das ist nachvollziehbar. Wo das Verständnis aber aufhört, ist die Höhe der Gebühren. Lag die Verwahrgebühr 2014 noch bei 73,40 Euro für die ersten 24  Stunden, so beträgt sie seit 2024 bereits 135 Euro. Und auch die sogenannte Amtshandlung-Gebühr ist von 53 auf 75 Euro gestiegen.

CDU spricht von „Abzocke“. Gebühren machen Autofahrern das Leben schwer

Mit der allgemeinen Preissteigerung ist das nicht zu erklären. Wenn die CDU von „Abzocke“ spricht, liegt sie nicht verkehrt. Klar ist: Mit solchen Gebühren macht man Autofahrern das Leben schwer.

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Vor allem am Stadtrand sind die Menschen von den modernen Mobilitätsangeboten meist abgehängt, der Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr ist daher nicht für alle eine Alternative. Solange es Angebote wie Moia oder Miles nicht flächendeckend in der Stadt gibt, werden viele Menschen weiterhin auf ihr eigenes Auto angewiesen sein. Das sollten die Verantwortlichen nicht aus dem Blick verlieren.