Hamburg. Dave Stüve ist auf YouTube, Instagram & Co. unterwegs. Warum der Influencer weltweit erfolgreich ist und Millionen begeistert.
- Dave Stüve wohnt mit seiner Freundin in Wandsbek.
- Seine Beiträge über Kaffee auf YouTube und Co. erreichen ein Millionen-Publikum.
- Was der Hamburger zukünftig plant und was er zu seinem Erfolg sagt.
Der perfekte Milchschaum auf dem Kaffee, das süße Muster auf dem Cappuccino: Es sind scheinbar nur Kleinigkeiten, um die sich die Internet-Videos von Dave Stüve drehen. Aber es fasziniert Millionen Menschen auf der ganzen Welt, wenn der Hamburger Barista mit Kännchen, Tassen und heißem Wasser hantiert.
Allein mit der Anleitung für einen Kaffee Cubana kommt der 35-Jährige (@baristahamburg), einer der erfolgreichsten Influencer in Hamburg, auf seinen Social-Media-Kanälen auf 55 Millionen Aufrufe. Wie man aus Milchschaum ein Seepferdchen auf sein Heißgetränk zaubert, interessierte bisher unglaubliche 16 Millionen Menschen.
Influencer aus Hamburg: Viele Fans des Baristas kommen aus Asien
Viele Fans der Beiträge rund um die begehrte Bohne kommen aus Asien. Kaffee-Freunde aus Indonesien oder Vietnam klicken auf die kreativen Beiträge aus Hamburg, aber auch Amerikaner schauen sich Stüves Tipps, etwa auf TikTok, regelmäßig an. In Europa gehören zu den Followern besonders viele Franzosen, die ja ohnehin als Genießer bekannt sind.
Die Internationalität seines Publikums auf Instagram & Co. ist spannend, aber auch die Reaktionen auf ungewöhnliche Tricks – etwa dazu, wie man einen Schoko-Nikolaus im Kaffee verarbeitet. Anders als viele Influencer, die häufig mit Kritik konfrontiert werden, bekommt Dave Stüve für seinen Content praktisch nur Lob. „Ich kann mich über so viel positives Feedback freuen, das ist toll“, sagt der junge Mann, der mit seiner Freundin in Wandsbek wohnt.
YouTube-Star aus Hamburg beginnt Tag mit mindestens zwei Tassen Kaffee
Der Hamburger dreht seine kurzen Filme ausschließlich daheim, wo jeder Tag schon mit mindestens zwei Tassen Kaffee beginne, sagt der Influencer und lacht. Besonders seine „Shorts“ auf YouTube, also bis zu 60 Sekunden kurze Clips, gehen dabei regelmäßig „durch die Decke“.
Der Beitrag zum Kaffee Cubana gehöre etwa zu diesen erfolgreichen Produktionen, die Dave Stüve zudem deutlich weniger Zeit kosten als herkömmliche Videos. „So richtig mit YouTube angefangen habe ich erst im September 2023“, erzählt er. Mittlerweile hat der Hobby-Angler, den es regelmäßig zur Entspannung an die Elbe zieht, dort 192.000 Abonnenten.
„Die Shorts sind kurzweilig und inspirierend“, beschreibt Georg Nolte, Sprecher bei YouTube, das noch relativ junge, weniger aufwendige Format. Die Kurzfilme wurden 2021 eingeführt und haben sich längst durchgesetzt: Sie generieren weltweit durchschnittlich mehr als 70 Milliarden Aufrufe pro Tag.
Der Hamburger hat Erfolg mit Kaffee-Videos
„Bei längeren Videos brauche ich schon mal 40 Versuche, bis ich zufrieden bin“, beschreibt Dave Stüve seinen Perfektionismus, der ihn schon weit gebracht hat: Denn immerhin ist er gelernter Logistiker und hat sich das Kaffeewissen bei Jobs in Cafés (unter anderem der Speicherstadt Kaffeerösterei) selbst angeeignet.
Acht Jahre hat der Hamburger als Barista gearbeitet, alles rund um Röstungen und Aromen gelernt. Daraus hat sich jetzt ein weiterer Beruf entwickelt: Seit gut einem Jahr verkauft Stüve hochwertige Kaffeemaschinen beim Geschäft Espresso Society in Winterhude.
Die Siebträgermaschinen für mehrere Tausend Euro, die er dort an den Mann oder die Frau bringt, spielten in seinem Internetleben allerdings keine (monetäre) Rolle, versichert Stüve. Er verdient als Influencer bisher etwa so viel wie in einem Mini-Job, aber ausschließlich an der Werbung vor den Videos, deren Einnahmen er sich mit YouTube teile. Links zu bestellbaren Produkten gibt es bei seinen Beiträgen hingegen nicht.
Influencer aus Hamburg: Barista Stüve war Finalist der deutschen Latte-Art-Meisterschaften
Mit seiner besonderen Begabung, den Kaffee zu einem Kunstwerk zu machen, hat sich Dave Stüve auch schon mit anderen Milchschaum-Profis gemessen: Dabei ist er ins Finale der deutschen Latte-Art-Meisterschaften gekommen.
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Dave Stüve folgen mittlerweile Hunderttausende Menschen auf seinen Kanälen, aber erkennen werden ihn die wenigsten, wenn sie den Brillenträger auf der Straße sehen. Doch das wird sich eventuell ändern. „Ich werde wohl bald selbst in den Videos zu sehen sein“, kündigt der Hamburger an. So könne er auch eine persönliche Note hinzufügen, sagt der Kaffee-Liebhaber zu den neuen Plänen.
Ideen für seine Videos hole er sich übrigens oft auf Reisen. Kürzlich war Stüve mit seiner Freundin in Japan. „Dort gibt es sehr guten Kaffee“, schwärmt der Genießer, der am liebsten einen Flat White trinkt, aber auch an typisch Asiatisches wolle er sich jetzt stärker heranwagen. An leckere Experimente rund um Matcha denkt er dabei, speziell auch für die große Fangemeinde in Fernost.