Hamburg. Das Hamburger Einrichtungshaus Hans-Otto Beute auf der Uhlenhorst startet Räumungsverkauf. Die Gründe für die Geschäftsaufgabe.

Exquisite Möbel aus ungewöhnlichen Materialien und in teils extravaganten Formen: Dafür steht das Einrichtungsgeschäft Hans-Otto Beute auf der Uhlenhorst. Doch nun schließt das Traditionshaus, nach fast 40 Jahren. Ein Tisch mit einer Platte aus Ziegenfellen, ein Lüster aus Selenitstein, ein Material, das wirkt wie leuchtende Eiszapfen – solche Einzelstücke sind typisch für das Fachgeschäft.

Doch es sei nicht mehr wirtschaftlich, lohne sich nicht mehr, begründet Inhaber Heinz Peter Braun das Aus für den Laden gegenüber dem Fitnessclub Aspria. Der 64-Jährige hatte den Betrieb einst gemeinsam mit seinem vor fünf Jahren verstorbenen Lebenspartner Hans-Otto Beute geführt, dem Namensgeber der Firma.

Räumungsverkauf in Hamburg: Möbelgeschäft auf der Uhlenhorst schließt

Mehrmals waren die beiden Designliebhaber umgezogen, aber stets der Gegend östlich der Außenalster treu geblieben. Zunächst boten sie am Poelchaukamp und am Mühlenkamp ihre Möbel an, bevor sie vor zehn Jahren die Eckimmobilie am Hofweg 33 bezogen.

Viele jüngere Kunden würden ihre Einrichtung mehr und mehr im Internet kaufen oder allgemein weniger in Möbel investieren, um den Look der Wohnung häufiger zu verändern, führt Braun als Gründe für die gesunkenen Erlöse an. Schon die Pandemie mit mehreren Schließzeiten habe dazu geführt, dass die Situation für den Betrieb, der keinen Onlinehandel betreibt, schwieriger geworden sei.

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In Hamburg ist zuletzt auch das Möbelhaus „Die Wäscherei“ in finanzielle Nöte geraten und hat sogar Insolvenz anmelden müssen. Auch das Designhaus Clic in den Hamburger Stadthöfen ist pleite und schließt nun mit einem Räumungsverkauf.

Geschäft Hans-Otto Beute
Möbel, aber auch Accessoires finden Kunden beim Geschäft Hans-Otto Beute im Hofweg derzeit mit hohen Nachlässen. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Bei Hans-Otto Beute hat sich die Hamburger High Society eingerichtet – und die Kunden, die aus der Gegend, aber häufig auch aus Blankenese oder Harvestehude in dem Laden nach schönen Dingen suchten. Sie finden hier derzeit stark rabattierte Preise. Denn auch auf der Uhlenhorst kleben nun große „Sale“-Schilder an den Schaufenstern.

Möbelgeschäft in Hamburg: Rabatte auf die Einzelstücke bei Hans-Otto Beute

So kostet der Tisch aus afrikanischem Bubinga-Holz jetzt 3500 statt zuvor 8900 Euro. Auch bei Accessoires wurde der Rotstift angesetzt. Ein beigefarbenes Pflanzgefäß können die Kunden für 290 statt für bisher 350 Euro mitnehmen.

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Bis zum 30. August will Braun den Ausverkauf der Produkte, die er häufig bei Manufakturen in Frankreich oder Belgien eingekauft hat, wegen der Geschäftsaufgabe noch fortführen. Dann geht der leidenschaftliche Kitesurfer in den frühen Ruhestand.

Die einzige Verkäuferin hat bereits einen Job in einer nahe gelegenen Galerie gefunden. Über einen Nachfolger in der Immobilie gibt es bisher noch keine Informationen.