Hamburg. Marodes Gebäude muss saniert werden, doch Gemeinde und Kirchenkreis konnten Kosten nicht stemmen. Woher nun gute Nachrichten kommen.

Seit Jahren gibt es Sorgen um St. Marien am Maienweg in Ohlsdorf. Denn die 1958 errichtete Hamburger Kirche, die nur wenige Schritte von der Alster entfernt liegt, ist extrem marode. Einem Gutachten zufolge ist eine umfangreiche Sanierung in den nächsten drei Jahren erforderlich. Bereits 2022 hatte sich die Gemeinde Ohlsdorf-Fuhlsbüttel aus wirtschaftlichen Gründen von der denkmalgeschützten Nikodemuskirche an der Ohlsdorfer Straße getrennt.

Die erforderliche Baumaßnahme an St. Marien übersteige die finanziellen Möglichkeiten von Kirchengemeinde und Kirchenkreis Hamburg-Ost bei Weitem, hieß es noch im November vergangenen Jahres. Jetzt kam die Entwarnung – denn die Gemeinde kann sich über eine Finanzspritze vom Bund freuen. Im Rahmen eines Denkmalschutz-Sonderprogramms bekommt die Kirche Fördergelder in Höhe von 1,8 Millionen Euro für denkmalschutzgerechte Sanierungsmaßnahmen.

Kirche in Hamburg erhält 1,8 Millionen Euro vom Bund – beim dritten Versuch

In der Kirchengemeinde ist man erleichtert. Dass die volle Summe der beantragten Fördermittel zugesagt wurde, dies sei „ein großer Schritt auf dem Weg zur Sanierung der Kirche“, so der Kirchengemeinderat. Tatsächlich hatte die Gemeinde zuvor schon zweimal vergeblich Fördermittel aus einem Sonderprogramm beantragt – und war nach den Absagen wegen des Zeitdrucks entsprechend besorgt.

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Denn es soll um die Standsicherheit der Kirche gehen. Die Schäden an Stahlbeton und Dach – teils auf Mängel während der Bauzeit zurückzuführen – sind erheblich. Laut Gemeindebrief liegen die Bau- und Sanierungskosten bei 3,2 Millionen Euro. Beim Kirchenkreis wurden 1,1 Millionen Euro aus dem Baumittelförderungsfond eingeworben. Für die restlichen 300.000 Euro will sich die Gemeinde an Stiftungen und Spender wenden.

Hamburger Kirche St. Marien gilt als „eines der eindrucksvollsten Gebäude in Ohlsdorf“

Über Sonderprogramme hatten Bundesbeauftragte für Kultur und Medien seit 2009 rund 500 Millionen Euro in den Denkmalschutz investiert. In diesem Jahr legte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) erneut ein Denkmalschutz-Sonderprogramm auf, wovon nun St. Marien profitiert.

„Das sind gute Nachrichten aus Berlin“, sagt Katrin Hofmann von den Grünen im Bezirk Nord. „Eines der eindrucksvollsten Gebäude in Ohlsdorf kann nun saniert und damit für die Zukunft gesichert werden.“ St. Marien mit seiner norddeutsch sachlichen Fassade und dem „im Wortsinne herausragenden Glockenturm“ präge die Nachbarschaft und diene der Identifikation.