Hamburg. Zwei Männer stürmen in eine Shishabar in Hohenfelde und erschießen einen 27-Jährigen. Jetzt steht ein Verdächtiger vor Gericht.

Der 27-Jährige war Stammgast in der Shishabar in Hamburg-Hohenfelde. Auch an diesem Mittwoch im Sommer vor einem Jahr verbringt er den Abend in der Lounge an der Lübecker Straße. Das wussten offenbar auch die beiden Männer, die gegen 23.05 Uhr den Laden betreten. Gezielt steuern die teils Maskierten auf den 27-Jährigen zu.

Einer zieht eine Waffe, gibt mehrere Schüsse auf den jungen Mann ab. Er wird ins Herz und im Gesicht getroffen. Unmittelbar nach der Tat, die einer Hinrichtung gleichkommt, flüchtete das Duo.

Mord in Shishabar: Für 27-Jährigen kam jede Hilfe zu spät

Für den 27-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. Zwar versuchten Notarzt und Rettungssanitäter den Mann noch zu reanimieren. Ihre Bemühungen blieben jedoch erfolglos. Im Krankenhaus konnten die Ärzte kurz nach der Einlieferung des Schwerverletzten nur noch seinen Tod feststellen.

Wegen Mordes aus Heimtücke soll sich ein heute 25-Jähriger am 5. September nun vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, gemeinsam mit einem unbekannten Mittäter am 27. Juli 2022 den Geschädigten erschossen zu haben.

Außerdem wird dem Angeklagten ein Verbrechen nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz zur Last gelegt. Er soll in der Wohnung eines Freundes an der Spreestraße in Lurup neben Schusswaffen auch eine Maschinenpistole aufbewahrt haben. Während einer Durchsuchung im vergangenen Jahr wurde diese sichergestellt.

Hinrichtung in Shishabar: Hintergrund waren Streitigkeiten im Drogenmilieu

Die Ermittler hatten nach dem Duo unter anderem auch öffentlich gefahndet. Im Dezember 2022 schnappten sie dann zu. Während einer Großrazzia vollstreckten sie unter anderem auch den Haftbefehl gegen den damals noch 24-Jährigen, den die Mordkommission für einen der beiden Täter hält.

Im Zuge der Ermittlungen habe sich der Verdacht bestätigt, „dass Hintergrund der Tat Streitigkeiten im Drogenmilieu waren“, hieß es in der Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft zur Verhaftung. Die Ermittler „kamen so auf die Spur einer Gruppierung, der Betäubungsmittelhandel in erheblichem Umfang vorgeworfen wird“.

Nach Mord in Shishabar werden bei Großrazzia Drogen und Waffen gefunden

Während der Großrazzia im Dezember wurden dann 24 Objekte in Hamburg und eines in Pinneberg durchsucht. Dabei seien Kokain und Marihuana sowie schwere Schusswaffen gefunden und beschlagnahmt worden, wie die Polizei mitteilte.

Drei weitere Männer im Alter von 25, 26 und 46 Jahren wurden verhaftet. Gegen einen 40-Jährigen, der sich bereits wegen eines anderen Delikts in Haft befand, sei Haftbefehl wegen Drogenhandels vollstreckt worden. Wer nicht dabei war und bis heute gesucht wird: der Komplize des jetzt vor Gericht stehenden 25-Jährigen.