Hamburg. Was wird aus dem Biergarten am Stadtparksee in Winterhude? Die Räumungsklage läuft. Betreiber Köpp startet Facebook-Kampagne.
Der Streit um „Schumachers Biergarten“ am Stadtparksee in Winterhude eskaliert. Auf seiner Facebookseite erhebt Inhaber Thorsten Köpp schwere Vorwürfe gegenüber Bäderland: „Ständig bat ich die Bäderland Hamburg Gmbh um Verminderung der Miete, aber die sagten nur: Erhöhen sie ihre Preise. 2016 wollte Bäderland nun 20% vom Bruttoumsatz haben. Das ist 3x bis 10x soviel wie andere Vergleichsobjekte an Miete zahlen. Man kann also von Wucher sprechen.“
Wie das Abendblatt berichtete, hat Bäderland inzwischen eine Räumungsklage gegen den Wirt erwirkt, das Urteil wird am 11. April erwartet. Köpp schreibt auf seiner Facebookseite, dass er „sehr viele private Gelder ins Schumachers“ investiert habe. Er sagte dem Abendblatt, er habe privat geeerbt und das Geld investiert. Laut Köpp seien aber „leider alle Gebäude so marode, dass der Baugutachter Abriss empfiehlt.“
Trotz Kündigung den Biergarten wieder eröffnet
Köpp hatte trotz Kündigung den Biergarten im März wieder eröffnet. Auf die Frage eines Facebook-Users, warum er seit Jahresbegínn keine Miete mehr zahle, entgegnet Köpp: „Miete wird nur bei Umsatz fällig. Umsatz wurde erst ab März gemacht. Also wird auch erst ab März Miete fällig!“
Köpp kritisiert Bäderland auch grundsätzlich: „Bäderland bekommt 20 Millionen Euro Steuergelder jedes Jahr von uns Steuerzahlern. Der Geschäftsführer bekommt davon 153.000 Euro plus Firmenwagen zur privaten Nutzung. Andere private Bäder machen Gewinn, warum Bäderland nicht?“
Köpp: Existenz vernichtet, ich werde zum Sozialfall
Neben Lob („Thorsten halte durch“) gibt es von den Usern allerdings auch Kritik: „Mir hat ehrlicherweise nur der Ausblick gefallen. Wegen San Miguel und Maisel Bier für 4,50 Euro war ich nicht da. Auch die Bestuhlung war für einen längeren Aufenthalt nicht so bequem. Aber Geschmäcker sind verschieden.“ Andere User vermissen die Partys.
Dazu schreibt Köpp: „Die Partys musste ich aufgrund der baufälligen und maroden Gebäude absagen! Es wäre fahrlässig, dort Menschen reinzulassen. Bäderland unternimmt seit drei Jahren nichts Richtiges dagegen.“ Köpp will künftig jeden Tag bei Facebook nachlegen, den gesamten Schriftverkehr bei Facebook veröffentlichen. Seine eigenen Aussichten sieht er sehr negativ: „Mir ist klar, dass bald Schluss ist. Meine Existenz ist vernichtet. Ich werde zum Sozialfall“, sagte er der „Hamburger Morgenpost“. Dennoch wird er weiter öffnen. Einer Userin, die ihr Kommen für den Freitag ankündigt, antwortet Köpp: „Danke, das freut uns sehr.“
Bäderland weist alle Vorwürfe zurück. Es gebe mehrere Interessenten für eine neue Verpachtung. Die jetzige Ausschreibung sieht eine Miete von mindestens 15 Prozent des Brutto-Umsatzes vor. Sprecher Michael Dietel spricht von „marktüblichen Preisen".