Hamburg. Bei Hallenbad-Eintrittspreisen gibt es bundesweit gravierende Unterschiede. Bäderland nennt Gründe, warum es in Hamburg so viel kostet.
Mit der Familie im Wasser plantschen oder alleine ein paar Bahnen im Becken ziehen: Ein Besuch in Hamburgs zahlreichen Hallenbädern ist ein teureres Vergnügen. Zu diesem Schluss kommt das Vergleichsportal Netzsieger, das die Eintrittspreise in 20 deutschen Städten unter die Lupe genommen hat. Das Ergebnis: Die Hallenbäder weisen je nach Region gravierende Preisunterschiede auf.
Besonders tief ins Portemonnaie greifen muss der Badbesucher in Hamburg. Die günstigste Tageskarte für einen Hallenbadbesuch kostet hier sechs Euro, etwa in den Hallenbädern Bramfeld, Elbgaustraße, Süderelbe, Wandsbek oder St. Pauli. In anderen Schwimmbädern der Stadt muss jedoch noch mehr bezahlt werden, etwa im Bondenwald-Bad oder der Alster-Schwimmhalle – eine Tageskarte kostet dort 9,20 Euro.
Dortmund und Hannover am günstigsten
In dem Ranking des Vergleichsportals gibt es nur eine Stadt, in der der Hallenbadbesuch noch teurer ist als in Hamburg: In Dresden liegt der günstigste Tarif für eine Tageskarte bei acht Euro. Auch in der Hauptstadt kostet der Badespaß viel Geld – 5,50 Euro beträgt hier der Normaltarif in 23 Hallenbädern.
Am günstigsten ist der Schwimmbadbesuch übrigens in Dortmund und Hannover – in beiden Städten liegt der Normaltarif bei 3,50 Euro. Dortmund hat die Nase dennoch vorn, da es dort kein Bad gibt, das einen Aufschlag verlangt.
Bäderland rechtfertigt teure Eintrittspreise
Dass Schwimmen in Hamburg besonders teuer ist, dafür hat Bäderland – Betreiber der Schwimmbäder – eine einfache Erklärung. „Das Leben in Hamburg ist generell teuer“, sagt Bäderland-Sprecher Michael Dietel. Hamburg sei eben eine Großstadt. „Die Energiepreise, Bau- und Reparaturkosten sind hier höher als in anderen Städten“, argumentiert Dietel. Auch Löhne und Gehälter der Mitarbeiter kämen hinzu. „Das alles hat auch Einfluss auf die Eintrittspreise.“
Der Bäderland-Sprecher betont zudem, dass es sich um eine defizitäre Branche handele: „Mit Schwimmbädern verdient man kein Geld.“ Damit Bäderland auf eine schwarze Null kommt, müsste der Eintritt für die rund 4,2 Millionen Badegäste pro Jahr laut Dietel um vier bis fünf Euro teurer sein. Stattdessen subventioniert die Stadt Hamburg die Bäder jährlich mit rund 20 Millionen Euro.
Aus dem Preisvergleich von Netzsieger geht auch hervor, dass nur die wenigsten Hallenbäder Stundentarife anbieten: In nur sechs von den 20 Bädern im Vergleich sind Stundenkarten erhältlich – Augsburg, Mannheim, Bielefeld, Bochum, Nürnberg und Dresden bieten Kurzzeit-Tarife für wenig Geld an. Anders als in Hamburg. Zwar bieten auch hier einige Hallenbäder Stundenkarten an. Aber diese liegen alle über sechs Euro. Beispiel Alster-Schwimmhalle: Ein Besucher kann sich eine 1,5-Stunden-Karte kaufen – aber dafür bezahlt er dann 6,50 Euro. Ein teurer Spaß eben.