Hamburg. Am Tag der Architektur und Ingenieurbaukunst 2024 in Hamburg werden 40 Bauprojekte vorgestellt. Auch für Kinder gibt es viele Angebote.
Mit 120 Führungen, mehr als 40 Projektbesichtigungen, thematischen Touren, Workshops und Aktionen für Kinder und Jugendliche findet am 29. und 30. Juni in Hamburg wieder der Tag der Architektur und Ingenieurbaukunst statt. Das vielfältige Programm verteilt sich auf 31 Hamburger Stadtteile und steht unter dem Motto „Einfach (um)bauen“.
„Das fasst in nur zwei Worten zusammen, wo unsere Reise hingehen wird“, sagt Karin Loosen, Präsidentin der Hamburgischen Architektenkammer. Und Stefan Weihrauch, Präsident der Hamburgischen Ingenieurkammer-Bau, fügt hinzu: „Jahrzehntelang stand der Neubau im Fokus. Wollen wir dem Klimawandel, der Ressourcenausbeutung und der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen etwas entgegensetzen, liegt jetzt die Zukunft im Bestand.“
Blick ins Innere des Ex-Kaufhof-Gebäudes: So sind Sie dabei
Es gelte, Bestandsbauten weiter- und umzubauen. Sei ein Abriss nicht zu verhindern, müssten die verbauten Teile und Materialien weiterverwendet werden. Zudem müsse einfacher gebaut werden. „Unsere Standards und Normen folgen an vielen Stellen überzogenen Ansprüchen und haben den Bezug zu baulicher Praxis sowie Nutzung verloren.“ Die Kammern unterstützen die Einführung eines Gebäudetyps E – „E“ im Sinne von „Einfach Bauen“ oder „Experimentelles Bauen“.
Das Portfolio an Projekten, die am Tag der Architektur und Ingenieurbaukunst präsentiert werden, ist umfangreich. So gibt es Führungen durch das ehemalige, 1912 errichtete Kaufhof-Gebäude an der Mönckebergstraße 3, in dessen Innerem derzeit neue Verkaufs-, Büro- und Wohnflächen entstehen. Oder eine Baustellen-Besichtigung ein paar Häuser weiter, wo im Fokus der Rückbauplanung des alten C&A-Gebäudes die Wiederverwendung der alten Stahlträger und Stahlbetondecken stand, die in den Neubau integriert werden.
St. Georg, Winterhude, Altona – geboten werden Führungen und thematische Touren
Führungen gibt es auch durch das Quartier Ipanema in der City Nord in Winterhude, dessen Außengestaltung ein tropisches Flair hat und harmonisch moderne Ansprüche wie Regenwassermanagement, Mobilität, Erholung und Denkmalschutz integriert. Oder durch das Appartmenthaus Urbainity Jungle mitten im historischen Münzviertel, dessen Architektur von einem ambitionierten Nachhaltigkeitskonzept geprägt ist und dennoch eine Brücke zur traditionsreichen Hamburger Backsteinarchitektur schlägt.
Thematische Touren führen unter anderem durchs Grindelviertel, ins Oberhafenquartier, den Grünzug zwischen den beiden Altonaer Hauptkirchen St. Johannis und St. Trinitatis entlang oder durch die Hinterhöfe und Gassen von St. Georg. Im Rahmen des Programms „Projektor“, das sich an Kinder und Jugendliche richtet, kann etwa das „Hotel Kunterbunt“ entwickelt, eine Großbaustelle besichtigt oder Einblick in die Kunst des Brückenbauens erlangt werden.
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Tag der Architektur 2024: Für einige Angebote ist eine Anmeldung erforderlich
Zu allen Themen rund ums „einfache (Um)bauen“ können sich Interessierte mit Experten und Expertinnen aus Architektur, Ingenieurbaukunst und Stadtplanung austauschen, und außerdem das Planen und Bauen aus erster Hand vor Ort erleben. Neu im Programm ist die Rubrik „Perspektiven“: Junge Büros laden zu sich ein und präsentieren ihre Ideen und Konzepte für gegenwärtiges und zukünftiges Bauen.
Für einige Aktivitäten am Tag der Architektur und Ingenieurbaukunst ist eine Anmeldung notwendig, für andere wird sie empfohlen, um sich einen Platz zu sichern. Kostenlose Programmhefte liegen in Bücherhallen, Buchhandlungen und Cafés sowie bei der Hamburgischen Architektenkammer (Grindelhof 40) aus. Online ist das Programm unter www.tda-hamburg.de abrufbar. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenlos.