Hamburg. Fußgängerin berichtet von Angriffen. Bezirk bestätigt: Das ist kein Einzelfall. Besonders eine Straße im Stadtteil ist betroffen.
Das kann schon mal richtig wehtun: Derzeit attackieren Krähen und andere Vögel in den Hamburger Parks und Grünanlagen immer mal wieder Spaziergänger. Doch auch mitten im Geschäfts- und Wohngebiet kommt es zu Vorfällen. Besonders schlimm ist es derzeit wohl in der Erikastraße in Hamburg-Eppendorf.
„Achtung: Krähen-Attacken in der Erikastraße 49–55!“ Mit diesen drastischen Worten warnt eine Fußgängerin auf Facebook vor den angriffslustigen Vögeln. Sie scheint heftig attackiert worden zu sein und schreibt: „Krallen sich in die Haare, hinterlassen blutige Kratzspuren.“ Und sie fragt die Gruppe „Eppendorfer Nachbarn“: „Ideen, wie damit umzugehen ist? Straße meiden oder sollte man das melden?“
Hamburg-Eppendorf: Bezirk meldet Beschwerden über aggressive Krähen
Manche Eppendorfer haben es sogar bereits gemeldet: „Tatsächlich gab es in den vergangenen Tagen mehrfach Beschwerden dieser Art. Das ist für diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich“, sagt Alexander Fricke, Sprecher des Bezirksamts Hamburg-Nord. Im Mai sind die Krähen-Jungtiere in der sogenannten Ästlingsphase, in der sie die Nester verlassen, noch nicht voll flugfähig sind und selbstständig werden.
„Sie werden dann von den Eltern verteidigt. Diese Zeit dauert zumeist ein bis zwei Wochen. Der beste Hinweis für Passanten ist, in dieser Zeit Krähen aus dem Weg zu gehen und Abstand zu halten. Schnelle Bewegungen sollten vermieden und die Tiere zudem nicht gefüttert werden“, so Fricke.
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Attackierende Raben und Krähen sind hamburgweit ein Phänomen. Franziska Fleischhauer von der Umweltbehörde: „Dieses Verhalten der Elternvögel von Rabenkrähenfamilien ist seit Jahren in der Stadt Hamburg bekannt. Es tritt immer in einer bestimmten Phase der Jungtierentwicklung auf – immer dann, wenn die Jungen im Nest fast flügge sind oder gerade mit den ersten Flugversuchen starten.“
Hamburg-Eppendorf: Krähen trauen sich immer näher an menschliche Siedlungen
Rabenkrähen trauen sich mit ihren Brutstätten immer näher an menschliche Siedlungen und Aufenthaltsorte, und so spitze sich der Konflikt im Laufe der Jahre zu. Vogelexperte Marco Sommerfeld vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) kennt das Verhalten und hat Tipps, wie sich Fußgänger gegen die Angriffe schützen können. Er weiß: „Dieses Verhalten der Vögel kann bis Mitte Juni andauern.“