Hamburg. Nach Filialschließungen in der Umgebung verlieren Kunden auch diese Anlaufstelle. Post verweist auf Kooperation mit neuem Partner.
„Ein dichtes Filialnetz, individueller Service, persönliche Beratung – die Postbank ist immer in der Nähe“, so heißt es im Internetauftritt einer Filiale in Hamburg. Doch das Netz wird immer großmaschiger. Bis Mitte 2026 sollen 250 der insgesamt 550 Postbank-Zweigstellen in ganz Deutschland geschlossen werden. Auch die Filiale an der Eppendorfer Landstraße könnte dazugehören.
Was bereits sicher ist: In dem Backsteinbau aus den 1920er-Jahren werden schon bald keine Post- und DHL-Dienstleistungen mehr angeboten. Ein konkreter Termin steht noch nicht fest. Die Post teilte dem Bezirk Hamburg-Nord lediglich mit: „Ab dem dritten Quartal 2024.“ Damit verlieren Post(bank)-Kunden genau den Service in der Filiale, die ihnen bei der Aufgabe der Standorte in Hoheluft und Winterhude als Alternative genannt worden war.
Postbank in Hamburg-Eppendorf stellt postalische Dienste ein
Die Entscheidung der Postbank könne man nicht beeinflussen, heißt es in dem Schreiben an den Bezirk. Die Post betont jedoch, dass sie die Entscheidung als Chance begreift, den Bürgern und Bürgerinnen durch eine Kooperation mit einem neuen Partner künftig „postalische Dienstleistungen mit hoher Servicequalität“ anzubieten – so habe man etwa die Öffnungszeiten seit den 90er-Jahren von durchschnittlich 18 auf heute rund 55 Wochenstunden ausweiten können.
Die Postbank bestätigt, dass sie an der Eppendorfer Landstraße 23–-25 im Laufe des Jahres keine Postdienstleistungen mehr anbietet. Ob die Filiale künftig als reine Postbank-Filiale fortgeführt wird, sei noch nicht abschließend entschieden. „Dazu finden derzeit Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern statt“, so ein Sprecher.
Postbank will alle Produkte und Dienste über Handy und Tablet anbieten
Die künftige Strategie beschreibt ein Postbank-Sprecher so: „Durch die fortschreitende Digitalisierung beobachten wir schon länger eine deutliche Veränderung im Verhalten der Kundinnen und Kunden. Unsere Mobile- und Online-Angebote werden zunehmend stärker genutzt – und zwar über alle Altersgruppen hinweg.“ Das gelte sowohl für das klassische Onlinebanking als auch für Onlineleistungen wie das Abschließen privater Ratenkredite oder eine virtuelle Beratung durch Postbank-Angestellte.
„Diese Veränderungen führen dazu, dass Kundinnen und Kunden die stationären Angebote in den Filialen weniger stark nachfragen“, so der Sprecher. In den kommenden Jahren werde die Postbank daher ein vollständig digitales Produkt- und Serviceangebot schaffen. Mittelfristig solle sie als „Mobile-First“-Bank alle Produkte und Services über Mobiltelefon und Tablet anbieten – sowie, für die persönliche Beratung, über regionale Beratungszentren in einem „gestrafften Filialnetz“.
- Taubenkot beseitigt – Post öffnet nach fünf Monaten wieder
- Haspa: EC-Karte gesperrt, doch Diebe kaufen weiter ein
- Streik bei der Postbank hat begonnen – Hamburg macht den Anfang
Hamburg-Eppendorf: Post vor dem Aus, weil Kunden flexiblere Angebote nutzen
Dass an der Eppendorfer Landstraße 23–25 künftig keine postalischen Dienste mehr angeboten würden, liege daran, dass Kunden immer häufiger Partnerfilialen, Packstationen und Poststationen nutzten. Wann genau der Standort geschlossen wird, werde rechtzeitig mitgeteilt – ebenso, welche Partnerfiliale das Angebot fortführen wird.
Die Deutschen Post teilte dem Abendblatt mit, dass die Suche nach einem neuen Filialpartner bereits laufe. Zudem verweist ein Sprecher auf die Postfiliale – ein XXL-Kiosk – an der Eppendorfer Landstraße 59. Im Internet sind die Filialen der Post unter www.postfinder.de und die der Postbank unter www.postbank.de/filialen. zu finden.