Hamburg. Anwohner fordern einen Postbankservice in der Nähe der Hoheluftchaussee. Bundestagsmitglied hatte sich bereits eingeschaltet.

Der Streit um die umstrittene Schließung der Postfiliale an der Hoheluftchaussee geht weiter. Seit dem 30. Dezember 2020 stehen die Kunden dort vor verschlossenen Türen. Nun hat sich Henri Gabriel, der im vergangenen Jahr eine Online-Petition für den Erhalt der Post- und Postbankfiliale ins Leben gerufen hatte, mit einem Schreiben an "verantwortliche Postdienstleister" gewandt.

In dem Schreiben fordert er stellvertretend für die "verärgerte und genervte Bevölkerung" einen Postbankservice
in der Nähe der Hoheluftchaussee. Grund für den Ärger: In der nächst gelegenen Filiale an der Eppendorfer Landstraße
gebe es zwar Postbank-Dienstleistungen, jedoch nur zu den Öffnungszeiten. Einen 24-Stundenservice für Bargeld, Kontostand, Kontoauszüge und Überweisungen gebe es nicht, die Automaten seien dann unzugänglich.

Postfiliale Hoheluft: Anwohner weiterhin verärgert über Schließung

"Die Einschränkungen sind unmenschlich, insbesondere für die ältere Kundschaft", heißt es in dem Schreiben. Zudem ist von einem Skandal die Rede, speziell in Coronazeiten. Im Dezember hatte sich der Hamburger Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß (CDU) in den Streit eingeschaltet. Ein Resultat habe es bisher jeodch offenbar noch nicht gegeben, monieren die Anwohner.

In einem Brief an Post-Vorstand Frank Appel hatte Ploß darauf verwiesen, dass die als Nachfolgestandort vorgesehene Partner-Filiale, ein sogenannter XXL-Kiosk, nicht geeignet ist, die zu erwartende hohe Zahl zusätzlicher Kunden aufzufangen.

Weg zu anderen Postfilialen für einige Menschen „unüberwindbare Hürde“

Tatsächlich ist der enge Laden an der Ecke Hoheluftchaussee/Eppendorfer Weg schon jetzt oft überfüllt – zumal er vor Kurzem seine Öffnungszeiten eingeschränkt hat. Am neuen Standort drohten wegen der geringen Filialgröße und des schmalen Bürgersteigs davor lange Schlangen, schreibt Ploß. „Im Hinblick auf die Verkehrssicherheit und auf die aktuelle Corona-Pandemie ist das nicht zu verantworten.“ Andere Postfilialen lägen zu weit weg und der Weg dorthin sei vor allem für gehbehinderte Menschen oder Ältere eine „unüberwindbare Hürde“.

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„Die Schließung der Filiale ist inakzeptabel, da dadurch die Post-Versorgung der Menschen im dicht besiedelten Hoheluft-Quartier deutlich verschlechtert wird“, sagte Ploß dem Hamburger Abendblatt. Zusammen mit dem CDU-Bezirksabgeordneten Ekkehart Wersich wolle er sich daher für die Interessen der Bürger einsetzen. Von Post-Chef Appel will er unter anderem wissen, warum die Post nicht leer stehende Räumlichkeiten in unmittelbarer Nähe nutzen kann. „Ich bitte Sie“, schreibt er ihm, „eine sinnvollere Lösung zu prüfen, die eine Versorgung der Menschen vor Ort gewährleistet und auf eine höhere Akzeptanz stößt.“

Anders als die Postbank hat die Post eine Vorhaltungspflicht. Das heißt, dass auf eine bestimmte Zahl Einwohner eine bestimmte Zahl von Postfilialen kommen muss. Ob das noch gewährleistet ist, wenn die Post in Hoheluft schließt, will Christoph Ploß ebenfalls von Post-Vorstand Appel wissen. Angesichts des schon jetzt ausgelasteten XXL-Kiosks ist das eher nicht zu vermuten – doch ein zusätzlicher Schalter, den der Kiosk bei der Post beantragt hat, wurde abgelehnt.