Hamburg. Das gemütliche Lokal in Hamburg-Duvenstedt lohnt die Anfahrt: Für eine in der Weihnachtszeit beliebte Speise ist es stadtbekannt.
Batman kennen Sie sicherlich, vielleicht auch Spiderman und manch schneidigen Stuntman – der Duckman dürfte Ihnen vermutlich kein Begriff sein. So aber lautet der Ehrentitel, den sich Lenz Leslie Himmelheber, langjähriger Patron des Restaurants Lenz, selbst verpasst hat. Allerdings mit Fug und Recht: Ist doch die Ente hier tatsächlich die beste, die wir bislang in Hamburger Restaurants serviert bekamen – und deren waren etliche.
Die Ente im Restaurant Lenz hat eine Top-Qualität
Die Gründe dafür sind mannigfaltig: Schon das Grundprodukt durfte von Geburt an eine glückliche Kindheit und Jugend mit vom Farmer höchstselbst angebautem Futter auf einem niedersächsischen Bauernhof verbringen, bevor es stracks ins Duvenstedter Backrohr ging. Das führt zu einer herausragenden Fleischqualität. Dazu kommt die Zubereitung: Der Garzeitpunkt ist so perfekt abgepasst, dass die Keule schon durch und die Brust noch richtig saftig ist, das Ganze gepaart mit einer so beglückend krossen Haut, dass man dafür die kompetente Küchencrew gern spornstreichs in den Adelsstand versetzen würde.
Zur Ente im Lenz die besten Beilagen auswählen
Bei den Beilagen würde ich, neben den sehr guten Kartoffelklößen, dem fein abgeschmeckten, aromatischen Geflügeljus, dem Apfelkompott und den Preiselbeeren (die sind alle gesetzt). in einer Hinsicht variieren und die überaus freundlichen Servicemädels und -jungs fragen (machen die bestimmt!), ob Sie statt des serienmäßig offerierten Rotkohls lieber einen Dialog aus Spitzkohl und Rosenkohl bekommen können. Der Rotkohl ist hier zwar besser als anderswo, weil nicht kitschig übersüßt, aber, nun ja, halt immer noch Rotkohl, während sowohl der herrlich frisch naturell daherkommende Rosenkohl wie auch der mit feiner Kümmelnote glänzende Spitzkohl absolut beglückende Entenbegleiter sind.
Restaurant Lenz: Pro Person kostet die Ente 48,50 Euro
Das gesamte köstliche Entenmahl mit Gauesbrot und Gänseschmalz vorweg kostet pro Nase 48,50 Euro, was zwar nicht gerade nachgeschmissen, aber eingedenk der Qualität vertretbar ist. Auch ansonsten kann sich die auf besten regionalen Zutaten basierende, saisonal wechselnde Küche sehen lassen – was sich in zahlreichen Auszeichnungen der einschlägigen Gourmetführer manifestiert. So ist aktuell die Maronencreme mit Portwein und subtiler Trüffelnote (13,50 Euro) ein höchst erfreulicher Einstieg in den Abend. Der knackige Grünkohl vom Bauer ums Eck schwimmt nicht in Schweineschmalz, sondern ist nur mit ein wenig Entenfett behutsam angeschwitzt und für 27,50 Euro ein großartiges Winteressen in Verbindung mit Kassler, Kohlwurst, Schweinebacke und süßen Kartoffeln (Letzteres allerdings aus Bremerhavener Sicht der traditionelle Hamburger Kartoffelirrweg zum Grünkohl) oder für 32,50 Euro mit Senfsauce und Röstkartoffeln (geht doch!) ein eleganter Begleiter zum Zander.
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Die Weinkarte ist vergleichsweise beherzt kalkuliert (offene Weine 0,2 l ab 9,80, Crémant 0,1 l 9,50 Euro), zur Ente würde ich aufgrund ihres extrem feinen, hellen, nussigen Fleisches dem vom Haus präferierten tanninstarken Pinotage (0,2 l 15,50, Magnumflasche 89 Euro) eine feingereifte 2014er Rioja Gran Reserva (58 Euro) vorziehen. Das Lenz ist jedenfalls ein vorzüglicher Grund, hin und wieder den harten und entbehrungsreichen Weg nach Duvenstedt auf sich zu nehmen.
Poppenbütteler Chaussee 3, Tel. 60 55 88 87, restaurant-lenz.de, Do–Mo 12–14.45 und abends ab 17.30 Uhr