Hamburg. Sie fordern die Umverteilung von Reichtum und wollten „Jachten versenken“. Was bei der Protestaktion auf der Alster passierte.
Mehrere Dutzend Teilnehmer haben am Sonntag mit Schlauchbooten auf der Alster für eine „Umverteilung von Reichtum“ in der Gesellschaft demonstriert. Aufgerufen zu der Aktion hatte das linke Bündnis „Wer hat, der gibt“. Das Motto der Veranstaltung: „Jachten versenken“.
Die Demonstranten setzten ihre Boote in der Nähe der Krugkoppelbrücke am nördlichen Ende der Außenalster ins Wasser und paddelten den Fluss aufwärts. An den Ufern der Alster, zum Beispiel in den Stadtteilen Harvestehude, Winterhude und Eppendorf, stehen teure Villen und Häuser.
Perfekte Kulisse also für die Teilnehmer, die mit ihrer Aktion die „Idylle in Hamburgs Villenvierteln“ durchbrechen und „wie die Orcas, unsere Genoss*innen der Meere, eine Welle gegen ihren Reichtum“ machen wollten.
Alster Hamburg: Schlauchboot-Demo gegen Bonzen – „Alsterwasser für alle“
Die Aktion blieb dann aber ruhiger, als die Ankündigung hätte vermuten lassen. Eine auf einem Transparent vorgetragene Forderung der Teilnehmer lautete „Alsterwasser für alle“. Die Polizei begleitete den Schlauchbootkorso auf eigenen Booten.
Die Aktionen des Bündnisses haben in der Vergangenheit bereits für Aufsehen gesorgt. Am 1. Mai dieses Jahres etwa waren linke und linksextreme Gruppen durch Eppendorf, Harvestehude und Pöseldorf gezogen. In den Vorjahren demonstrierten sie auch in Blankenese und in der HafenCity „gegen den Lifestyle der Bonzen“.
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Hamburg und die Reichen – Aktion richtet sich an Bewohner „prachtvoller Villen“
„Die Kluft zwischen Arm und Reich wächst und wächst“, heißt es von Seiten des Bündnisses „Wer hat, der gibt“. „2900 Menschen, sogenannte Superreiche, besitzen 21 Prozent des gesamten Finanzvermögens in Deutschland. Viele von ihnen residieren in luxuriösen Eigentumswohnungen und prachtvollen Villen in Familienbesitz mit Alster- oder Elbblick.“
Nirgendwo würden so viele Reiche leben wie in Hamburg. Gleichzeitig könnten sich immer mehr immer weniger leisten.