Hamburg. Das Restaurant Xodo nimmt Gäste mit auf eine Südamerika-Reise. Was es neben exotischen Spezialitäten noch zu bieten hat.

Tropische Pflanzen, sonnenfarbene Wände und bunte Tapeten mit Vögeln, die durch dichten Dschungel lugen. Mit stimmungsvoller Optik lockt das neue Restaurant Xodo die Gäste auf der Uhlenhorst – und lädt ein zu einer Reise nach Südamerika.

Inhaber Paulo Bezerra kommt aus Brasilien und hat sich mit dem Xodo einen Herzenswunsch erfüllt. Xodo steht für „Schatz“ und meint alles, was man gern hat wie einen Schatz – den Partner, den Hund oder eben ein Restaurant. „Ich wollte schon immer ein Restaurant eröffnen“, schwärmt der 31-Jährige und zeigt auf die verschiedenen Räume seines Lokals, die er gemeinsam mit Freunden selbst gestaltet hat.

Restaurant Hamburg: Xodo bietet brasilianische Küche – und Kunst

Denn Paulo Bezerra kocht nicht nur leidenschaftlich gerne, liebt die vielfältigen Aromen seines Heimatlandes, das er bereits komplett bereist hat – der junge Mann mit dem ansteckenden Lachen ist auch ein Gastgeber mit Sinn fürs Detail.

Fotos an den Wänden zeigen Kinder aus Manaus, gewebte Stoffe über den Tischen sind ein Beispiel für die traditionelle Handwerkskunst, Glücksarmbänder, die wie ein bunter Himmel über dem Eingang hängen, stehen für einen Brauch aus Salvador, fest an die Erfüllung seiner Wünsche zu glauben.

Für Bezerra ist mit dem Xodo ebenfalls ein Wunsch in Erfüllung gegangen. Und er ist überglücklich, dass er nun starten kann in seinem Traumjob, der ihm in die Wiege gelegt wurde: Schon seine Eltern hatten ein (Fisch-)Restaurant und der kleine Paulo hielt oft ein Nickerchen unter den Tischen.

Aromen wie in Südamerika: Das brasilianische Restaurant Xodo an der Papenhuder Straße auf der Uhlenhorst.
Aromen wie in Südamerika: Das brasilianische Restaurant Xodo an der Papenhuder Straße auf der Uhlenhorst. © Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Restaurant Xodo mit Spezialitäten wie in Brasilien

Die Speisekarte bildet den ganzen kulinarischen Kosmos seiner Heimat ab, die afrikanische und asiatische Einflüsse sowie portugiesische Zutaten vereint: Als Vorspeise locken knusprig frittierter Maniok mit hausgemachtem Rosedip (5 Euro), Empanadas mit Hack/Käse (12,90 Euro) oder Riesen-Garnelen mit Zwiebeln, Knoblauch und Koriander. Die Hauptgänge reichen von Geschnetzeltem mit Ananassoße (27 Euro) oder einem üppigen Fischeintopf bis zu Rindersteak mit typischen Zutaten wie Reis, Bohnen und Zwiebeln.

„Wenn jemand gerade in Bahia war und die typische Spezialität dort gegessen hat, soll er bei uns ebenfalls dieses Erlebnis haben“, sagt Bezerra. Er will den Genuss unverfälscht auf den Teller bringen, wie das Original. „Deshalb kochen wir alles frisch“, sagt der Unternehmer und deutet auf die Küche, die sich hinter einer kleinen Bar versteckt.

Restaurant Hamburg: Xodo – Inhaber entdeckte Immobilie auf eBay

Neben den brasilianischen Rezepten, die sich Bezerra auch gerne von seiner Mutter durchtelefonieren lässt, plant der Inhaber aber auch wechselnde Gerichte etwa aus Peru oder Ecuador. Viele Länderküchen aus der Region treten gerade ihren Siegeszug in Europa an, etwa mit Foodtrucks – und diesen Trend will der Gastronom nun für sich nutzen.

Warum Uhlenhorst? Bezerra, der auf St. Pauli wohnt, hat die Immobilie auf eBay entdeckt. Der Vermieter war direkt angetan von der Idee eines brasilianischen Restaurants. Es gibt in der Gegend bisher wenig ähnliche Anbieter. Und auch Bezerra hat schon erlebt, dass hier eine nette Nachbarschaft mit neugierigen Menschen existiert, die gerne Neues ausprobieren.

Nur für einen Drink vorbeikommen: Das ist ebenfalls möglich im brasilianischen Restaurant Xodo, das mit bunten Cocktails wie Maracuja Caipi und Strawberry Caipi, lockt.
Nur für einen Drink vorbeikommen: Das ist ebenfalls möglich im brasilianischen Restaurant Xodo, das mit bunten Cocktails wie Maracuja Caipi und Strawberry Caipi, lockt. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Xodo auf der Uhlenhorst – Inhaber ist Quereinsteiger

Bezerra ist Quereinsteiger, denn zunächst studierte er Physiotherapie in Vechta, seinem ersten Wohnort in Deutschland, wo ihn die Liebe hinzog. „In Brasilien ist es schwierig für Homosexuelle“, erzählt er über seinen Weg nach Europa. Heute lebt er mit einem Anwalt zusammen und hat bisher regelmäßig brasilianische Feste mit dem Nationalgericht Feijoada organisiert, einer Art Bohneneintopf.

Mit dem Xodo startet er nun einen neuen Lebensabschnitt – und als Gastgeber hat er gleich einen Profi engagiert: Rafael Alves wird das Gesicht des Lokals sein, er hat bisher ein Restaurant auf Mallorca geleitet und eigens für den Neustart in Hamburg die Lieblingsinsel der Deutschen verlassen.

Neues Hamburger Restaurant hat schon viele Freunde auf Instagram

Schon in den ersten Tagen des Ende Mai eröffneten Restaurants konnten und können sich Alves und Bezerra auf viele Gäste freuen: „Wir haben bereits 700 Follower auf Instagram und etliche Anfragen für Geburtstage und Hochzeiten“, sagt der Inhaber und verrät die neuste Überraschung in seinem Lokal: „Wir bekommen ein Klavier und machen dann regelmäßig Bossa-Nova-Abende“, freut sich der Musikliebhaber, der, wohl typisch brasilianisch, auch sehr gerne tanzt.