Hamburg. Veranstalter Bergmann ist zufrieden: „Es war ein Wahnsinn.“ Wegen des großen Andrangs waren zwischendurch spezielle Maßnahmen nötig.
Die Temperaturen waren perfekt, der Besucherandrang beim 40. Eppendorfer Landstraßenfest in Hamburg am Wochenende enorm groß „Es war ein Wahnsinn“, fasste Veranstalter Uwe Bergmann von der bergmanngruppe abschließend zusammen.
Er spricht von etwa 80.000 Besuchern an den beiden Tagen. Nach dem Osterstraßenfest, das Mitte Mai in Eimsbüttel ausgerichtet wurde, war es das zweite große Straßenfest der Saison in Hamburg.
Eppendorfer Landstraßenfest: Veranstalter kommen zwischendurch an ihre Grenzen
Für zwei Tage verwandelte sich die Eppendorfer Landstraße vom Eppendorfer Marktplatz bis zum Eppendorfer Baum in eine Festmeile mit Livemusik, vielen Aktionen aus den Stadtteilen, Kunsthandwerk und einem großen Angebot an Getränken und Essen. Außerdem fand sowohl am Sonnabend wie auch am Sonntag der beliebte Flohmarkt statt. Auffallend: An etlichen Ständen konnte man diesmal mit PayPal bezahlen. Manchen Besuchern war es allerdings auf dem Flohmarkt in diesem Jahr zu voll, so dass sie das Areal relativ schnell wieder verließen.
„Es haben sich schon am Sonnabend sehr viele Leute eingefunden. Zwischendurch kamen wir an Grenzen, haben darauf aber schnell reagiert“, sagte Bergmann dem Abendblatt. So sei es an gewissen Stellen so voll gewesen, dass es kein Vor und kein Zurück mehr gab. „Wir haben deshalb am Sonnabend um 18 Uhr zum ersten Mal die Musik ausgemacht, damit sich der Stillstand auflöst und die Menschen weitergehen. Das hat auch gut funktioniert.“
Anders als in früheren Jahren sei der Besucherstrom gegen 18 Uhr aber nicht abgeflaut. „Sonst war es so, dass es um diese Zeit etwas leerer wurde und gegen 19.30 Uhr wieder mehr Leute kamen. Diese Pause gab es dieses Jahr nicht“, so der Unternehmer.
Der neue Weinbereich am Eppendorfer Marktplatz kam gut an
Beim Eppendorfer Landstraßenfest werde „das Lebensgefühl Eppendorfs inmitten der schönen Häuser“ gefeiert, sagt Bergmann. Das mache den Charme dieses Stadtteilfests aus. Der neue Weinbereich sei sehr gut angenommen worden. Am Eppendorfer Marktplatz konnten Besucherinnen und Besucher besondere Weine und Speisen genießen, während auf einer kleinen Bühne Singer-Songwriter auftraten.
Auf dem Marie-Jonas-Platz gab es Programm für Kinder und Jugendliche – mit Karussell, Bungee-Trampolin, Hüpfburg, Freiwilliger Feuerwehr, Kindermalaktionen und vielem mehr.
Das sonnige Wetter lockte viele Besucher in Eppendorf an
Bergmann hatte im Vorfeld die vielen teuren Sicherheitsmaßnahmen und die hohen Kosten für die Technik kritisiert, die inzwischen verlangt würden und einen wirtschaftlichen Erfolg solcher Veranstaltungen immer schwieriger machten. „Am Ende des Tages hat sich das Eppendorfer Landstraßenfest aber gelohnt, weil wir auch eigene Stände betreiben und viel konsumiert wurde.“
Diesmal habe alles gestimmt: Das sonnige Wetter und die Tatsache, dass nach zwei verlängerten Wochenende viele Leute nicht verreist seien. „Die waren ja alle schon über Himmelfahrt oder Pfingsten weg und sind jetzt in der Stadt geblieben.“ Er sieht in dem Besucher-Ansturm einen gewissen Post-Corona-Effekt. „Man sieht, Straßenfeste funktionieren gut.“
Die Kapazitäten bei den Toiletten und der Müllentsorgung wurden knapp
Dass es zu Engpässen bei der Müllentsorgung und bei den Toiletten kam, will Bergmann nicht verhehlen. „Ich möchte mich bei den Anliegern entschuldigen. Viele von ihnen haben ja auch mitgefeiert, aber zwischendurch kamen wir mit der Müllentsorgung kaum hinterher.“ Auch, dass manche Besucher ihre Notdurft nicht auf Toiletten verrichteten, sei unangenehm.
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Am Freitag hatte sich Sabine Mertens, Sprecherin der Volksinitiative „Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung“, öffentlich darüber beschwert, dass diese bei der Standvergabe leer ausgegangen war. Sie nannte das Vorgehen des Veranstalters „diskriminierend und undemokratisch“.
Eppendorfer Landstraßenfest: Warum Anti-Gender-Initiative eine Absage bekam
„Wir stellen jedes Mal viele kostenlose Stände für Vereine und die örtliche Politik aus dem Stadtteil zur Verfügung. Die meisten sind seit Jahren dabei“, sagte Uwe Bergmann dazu dem Abendblatt. „Frau Mertens wurde abgesagt, weil wir zuerst keinen freien Platz mehr hatten. Dann ist doch wieder einer frei geworden und meine Mitarbeiterin wollte die Initiative noch einmal anrufen. Aber ich weiß nicht, was daraus geworden ist.“ Einen kommerziellen Stand hätte die Initiative jederzeit haben können.