Hamburg. In Lemsahl-Mellingstedt gibt es neue Pläne für Teile der Hotelanlage am Treudelberg. Dort sollen auch 70 Seniorenwohnungen entstehen.

Neue Pläne für das Aparthotel Treudelberg neben dem Golfplatz in Lemsahl-Mellingstedt: Die Eigentümergesellschaft will 70 Seniorenwohnungen mit Service-Angebot in das sogenannte Atriumhaus bauen, das früher einmal zum Steigenberger Hotel Treudelberg gehört hat. Nebenan sollen vor allem für Hotelmitarbeiter 22 Sozialwohnungen entstehen.

Der Wandsbeker Planungsausschuss hat dafür ein Bebauungsplanänderungsverfahren eingeleitet, weil das bestehende Baurecht die neue Nutzung des Atriumhauses nicht erlaubt. Die öffentliche Plandiskussion soll online voraussichtlich vom 12. bis 25. Oktober laufen.

Hotel Treudelberg mit Golfplatz wurde 2020 aufgeteilt

Anfang 2020 hatte die Garbe-Gruppe als Eigentümer des Steigenberger Hotels Treudelberg den 21-Millionen-Euro-Umbau des „Landhauses“ mit 131 Zimmern fertig gestellt und das vorher ebenfalls zum Hotel gehörige „Atriumhaus“ mit seinen 90 Zimmern zu einem eigenständigen Aparthotel gemacht.

Laut Geschäftsführer Lars Nagel-Heyer lagen die beiden Häuser für einen gemeinsamen Betrieb zu weit auseinander und es gab, gemessen an der Nachfrage, zu viele Zimmer. Mit den Wohnungen für Mitarbeiter soll es gelingen, „das Personal langfristig an unser Haus zu binden“, sagte Nagel-Heyer.

Sozial- und Seniorenwohnungen: Betreiber hofft auf Synergieeffekte

Das Senioren-Service-Wohnen und der Hotelbetrieb sollen sich ergänzen und Synergieeffekte bringen. Am Hotel hängen gut 130 Arbeitsplätze. Ziel der Umplanung ist laut Verwaltung eine langfristige, wirtschaftlich tragfähige Lösung und die Erfüllung der Wohnungsbauziele, wie sie der „Vertrag für Hamburg“ und das „Bündnis für das Wohnen“ zwischen Wohnungswirtschaft, Senat und Bezirk festlegen.

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Die insgesamt 22 Sozialwohnungen werden in den beiden Landarbeiterhäusern an der Lemsahler Landstraße 47-53 und in einem Anbau auf dem Parkplatz des Hotels gebaut. Hinter den Atriumhaus soll ein inklusives Kinderspielhaus mit Außenspielfläche entstehen. Dafür wird das Bestandsgebäude mit der früheren Golfplatz-Rezeption umgebaut. Sie ist schon ins Landhaus verlegt worden und damit näher an den Golfplatz gerückt.

Treudelberg: Golfplatz soll ökologisch entwickelt werden

Für die zügige Bearbeitung des Verfahrens Treudelberg wird der Bebauungsplan Berner Heerweg / Neusurenland in Farmsen-Berne zurückgestellt und zum „Nachrücker“. Parallel dazu soll die Verwaltung auf Antrag der rot-grüne Koalition den Grundeigentümer Garbe vertraglich darauf verpflichten, nachhaltig zu bauen, umfangreiche Nachpflanzungen auf dem Gelände vorzunehmen und den Golfplatz ökologisch zu entwickeln.

Dafür solle ein „gezieltes Biotopmanagement“ eingeführt und der Betreiber zur Teilnahme am „Umweltprogramm Golf & Natur" des Bundesamtes für Naturschutz und des Deutschen Golfverbandes verpflichtet werden, erklärten die Koalitionäre. Innerhalb von 5 Jahren nach Feststellung des Bebauungsplanes sei für den Platz der „Gold-Status“ zu erreichen und dauerhaft zu erhalten.

Rot-grün im Bezirk will nachhaltige Baumaßnahmen verpflichtend machen

Die im Rahmen des Programms umzusetzenden Maßnahmen, insbesondere der entsprechende Entwicklungsplan für den Platz, seien eng mit dem Bezirksamt und dem Ausschuss für Klima, Umwelt und Verbraucherschutz abzustimmen. Ein „anerkannter Hamburger Naturschutzverband“ sei zu beteiligen.

Sollten die Maßnahmen wirtschaftlich unzumutbar sein, so die Koalition, solle der Betreiber dies der Verwaltung und der Kommunalpolitik „in geeigneter Weise glaubhaft machen“ und darlegen, wann und wie er die Ziele in ähnlicher Weise erreichen kann.