Hamburg. In Schreiben an Christoph Ploß (CDU) werden Nachbesserungen versprochen. Zweite Filiale für Eppendorf. Blankenese kämpft um Postbank.
Die umstrittene Schließung der Postbank-Filiale in Hoheluft-Ost sorgt sorgt weiterhin für großen Ärger bei den Bewohnern von Hoheluft. Vor dem Kiosk an der Hoheluftchaussee 85, Ecke Eppendorfer Weg, der als Partnerfiliale das zusätzliche Kundenaufkommen abfertigen soll, bilden sich täglich lange Schlangen.
Wie berichtet, haben Anwohner eine Petition gestartet und fordern, zumindest die Service-Automaten in der Eingangshalle der geschlossenen Filiale in Betrieb zu lassen. Auch der Hamburger Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß (CDU), zu dessen Wahlkreis Hoheluft-Ost gehört, hatte sich schriftlich an Post-Chef Frank Appel gewendet und Nachbesserung gefordert. Nun hat er in dessen Auftrag eine Antwort bekommen.
Darin verweist Appel zunächst darauf, dass die Filiale an der Hoheluftchaussee von der Postbank AG betrieben wurde – einem von der Post unabhängigen Unternehmen, das frei darin ist, Standorte aufzugeben. Nichtsdestotrotz habe die Post die Aufgabe, die Versorgung der Bürger mit postalischen Dienstleistungen sicherzustellen. Postämter müssten demnach in maximal 2000 Metern für Kunden erreichbar sein.
Zweite Filiale an Eppendorfer Landstraße geplant
Entsprechend habe sich die Post auch mit der Partnerfiliale an der Hoheluftchaussee 85 abgestimmt, die für das zusätzliche Kundenaufkommen seine Lagerkapazitäten ausgebaut, einen zusätzlichen Schalter eingerichtet und weiteres Personal eingestellt habe. Um für die Kunden, die dennoch vor dem Kiosk auf dem Bürgersteig warten, mehr Platz zu schaffen und um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, sei vor der Filiale eine Ladezone beantragt worden. "Nach deren Genehmigung sollte dann noch mehr Platz auf dem Gehweg zur Verfügung stehen", heißt es in dem Schreiben.
Die Schließung der Postbank-Filiale in Hoheluft hatte sich auch auf die etwa einen Kilometer entfernte Post-Filiale an der Eppendorfer Landstraße 23 ausgewirkt. Schon vorher war es auch dort zu langen Schlangen gekommen. Diese Filiale, heißt es in dem Schreiben an Ploß, solle nun ebenfalls entlastet werden. An der Eppendorfer Landstraße 59, in der Nähe des Bezirksamts Hamburg-Nord, soll eine weitere Partnerfiliale geschaffen werden - laut Postschreiben "mit zwei Schaltern und einer hohen Kapazität für Pakete".
Lesen Sie auch:
- Nach Aus für Postfiliale Hoheluft: Anwohner kämpfen weiter
- "Unmenschlich für Ältere": Postfiliale Hoheluft ist zu
- Petition gegen Schließung der Post an der Hoheluftchaussee
Ploß, der bei seinem Engagement von seinem Parteikollegen Ekkehart Wersich von der CDU Hamburg-Nord unterstützt wurde, freut sich über den Erfolg. „Unsere Initiative zeigt erste Erfolge. Wir werden weiter Druck auf allen Ebenen machen, damit die Filialdichte in Hoheluft-Ost und Eppendorf auf einem hohen Niveau bleibt."
Die Deutsche Post müsse noch im Februar in den kommunalen Gremien darlegen, wie sie in Eppendorf und Hoheluft-Ost in Zukunft für alle Bürger sicherstellen möchte, dass die nächste Postfiliale gut erreichbar ist. "Als Bundestagsabgeordneter werde ich diese Punkte auch gegenüber dem Vorstand der Deutschen Post deutlich machen."
Ärger um Filialschließung in Blankenese
Auch im Stadtteil Blankenese kämpfen Bürgerinnen und Bürger um den Erhalt ihrer Postbank-Filiale. Die CDU forderte die Leitung des Bezirksamts Altona auf, mit der Post Gespräche zu führen, um das zu verhindern. Die FDP unterstützt den Vorstoß.
"Trotz Teilprivatisierung bleibt die Post in ihrem Kern ein öffentliches Unternehmen. Als solches hat sie auch der Daseinsvorsorge zu dienen, Gewinnstreben darf nicht oberstes Ziel sein", sagt Rose Pauly, Abgeordnete der FDP-Fraktion in der Bezirksversammlung.
Es sei daher zu hinterfragen, dass die Post ihre Dienstleistungen an Partnerfilialen in der Umgebung abgeben wolle. Pauly: "Sollte die Filialschließung in Blankenese – bisher eine gut frequentierte Geschäftsstelle – aus rechtlichen Gründen nicht zu verhindern sein, muss die Post sicherstellen, dass die Bürger im Hamburger Westen weiterhin mit Postdienstleistungen gut versorgt bleiben."