Hamburg. Geschäft der Postbank rechnet sich dort nicht mehr. Kunden fühlen sich schlecht informiert. Linke will Erhalt erstreiten.
Aufregung unter Postkunden in Hoheluft-Ost: Die große Postfiliale samt Postbank an der Hoheluftchaussee 26/Ecke Straßenbahnring wird zum Jahresende geschlossen. Kunden sollen dann die gleichen Angebote in einem viel kleineren Kiosk einige Hausnummern weiter bekommen.
„Die Post wollte das klammheimlich machen“, sagt Anwohnerin Ina Riechert. Doch das Unternehmen hat nicht mit der 71-Jährigen gerechnet, die sich die Schließung nicht gefallen lassen will. Nur durch Zufall hatte sie vom Aus zum 31. Dezember erfahren. An der Filiale selbst weist nichts darauf hin.
"Dann werden die Warteschlangen noch länger.“
Ein Schild an der bekannten Post-Liesl-Figur an der Hoheluftchaussee macht nun darauf aufmerksam. Das Schild haben Ina Riechert und ihre Nachbarn gebastelt und dort aufgehängt. Flyer sind ebenfalls in Planung. „Ich gehe schon immer in diese Filiale, kenne die Mitarbeiter sehr gut. Wir halten immer einen kleinen Plausch, und zu Weihnachten bringe ich Stollen mit“, sagt Ina Riechert.
Dass sie und die anderen Kunden nun den Kiosk Hoheluftchaussee/Ecke Eppendorfer Weg aufsuchen sollen, sei ein Hohn. „Die haben dort schon genug zu tun. Dann werden die Warteschlangen noch länger.“
Bisher konnten Postkunden an der bisherigen Filiale nicht nur ihre Bankgeschäfte erledigen, sondern auch Briefmarken kaufen und Pakete abliefern und Büroartikel kaufen. „Die kleine Partnerfiliale ist schon jetzt überlastet. Die Post muss für die Stadtteile Hoheluft-Ost und -West und Teile von Eimsbüttel eine weitere Filiale bieten“, fordern Ina Riechert und ihre Mitstreiter.
Das Geschäft der Postbank rechnet sich dort nicht mehr
Deutsche Post und Postbank bestätigen auf Anfrage das Aus der Filiale Hoheluftchaussee 26: „Wir haben eine Partnerfiliale an der Hoheluftchaussee 85 eingerichtet. Damit wird nach wie vor eine kunden- und nachfragegerechte postalische Versorgung der Bevölkerung gewährleistet“, so eine Postsprecherin.
Grund für das Aus am alten Standort: Das Geschäft der Postbank rechnet sich dort nicht mehr. Hartmut Schlegel, Sprecher der Postbank: „Die Mitarbeiter der Postbank bleiben beschäftigt. Sie werden nach der Schließung in umliegenden Filialen eingesetzt. Entlassungen sind nicht geplant.“
Mit einer Petition gegen die Schließung der Postfiliale
Die Linke im Bezirk Eimsbüttel hat sich mit den Protesten solidarisiert: Sie will mit politischem Protest die Schließung der Filiale mindestens verzögern. Außerdem kursiert eine bei der Online-Plattform der NGO Campact eingerichtete Petition, in dem für Unterschriften gegen die "Bedrohung des sozialen Zusammenhalts im Stadtteil" geworben wird. Am Mittwochmorgen hatten dort 78 Menschen unterschrieben (Stand: 11 Uhr).