Hamburg. Die Frickestraße wird zur Baustellenzufahrt für die ersten Neubauten auf dem UKE-Gelände. Planer rechnen mit 110 Lkw-Fahrten täglich.
Ab Sommer kommt es für die Bewohner der Frickestraße in Eppendorf knüppeldick. Die Einfahrt von der kleinen Wohnstraße auf das Gelände des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) wird zur Baustellenzufahrt für die ersten Neubauten des Zukunftsplans UKE 2050 – die Bauarbeiten beginnen ab Mitte des Jahres.
Nahe der Frickestraße werden das neue Universitäre Herz- und Gefäßzentrum und die neue Martini-Klinik errichtet. Dafür werden derzeit einige der alten UKE-Pavillons abgerissen. Als drittes Gebäude der Bauphase 1 entsteht etwas weiter nordwestlich der Campus II, ein zweites Gebäude für Forschung und Lehre. Die Neubauten werden als erforderlich angesehen, um das Spitzenniveau des UKE in Krankenversorgung, Forschung und Lehre mit internationaler Ausstrahlung zu erhalten und zu erweitern. Außerdem werde der UKE-Campus durch den Ausbau besser strukturiert und die Bebauung verdichtet, heißt es offiziell.
110 Lkw-Fahrten täglich durch die Frickestraße
Nur für die Anwohner der Frickestraße, insbesondere für die Bewohner der vielen, dem UKE gegenüberliegenden Altenstifte wird es nicht angenehm. 2023 wird mit der Fertigstellung der drei Gebäude der Bauphase 1 gerechnet. Die Planer rechnen mit maximal 110 Lkw-Fahrten täglich durch die Frickestraße auf das UKE-Gelände. Derzeit befahren diese Straße etwa 3000 Autos täglich.
UKE baut neue Gebäude für 500 Millionen Euro
Die UKE-Planer haben alternative Baustellenzufahrten geprüft – und verworfen. Würden die Lkw über Lokstedter Wohnstraßen von Norden auf das UKE-Gelände donnern, müssten dort während der Bauarbeiten 100 Parkplätze gesperrt werden. Auch die Taxieinfahrt an der Martinistraße wurde in Erwägung gezogen, erwies sich aber wegen der „Schleppkurven“ der Lkw als nicht realisierbar.
SPD fordert weitere Baustellenzufahrten
Bezirkspolitiker und der Verein MARTINIerLEBEN reagierten im Regionalausschuss Eppendorf/Winterhude skeptisch auf die vorgestellten Planungen. „Das wird schwierig“, sagt der Sprecher der SPD-Fraktion, Jan Freitag. Er kann sich nicht vorstellen, dass die Abwicklung des Lkw-Verkehrs über die Frickestraße funktionieren wird. Er forderte daher weitere Baustellenzufahrten.
Herbert Schulz von den Linken plädierte für eine zeitliche Streckung der Baustelle: nicht alle Gebäude gleichzeitig bauen. Wolfgang Hinsch von MARTINIerLEBEN bat um Kompensation für die Belastung der Baustelle. Das Bezirksamt Hamburg-Nord könnte im Gegenzug doch die Fußwege der Frickestraße verbessern. Der stellvertretende Bezirksamtsleiter Tom Oelrichs konnte das aber nicht versprechen. Für die Frickestraße bleibt ab Sommer wohl nur: Augen (und Ohren) zu und durch. Für den 1. April ist um 18 Uhr eine öffentliche Informationsveranstaltung im Hörsaal N61 auf dem UKE-Gelände, Martinistraße 52, über die Baustellenplanung vorgesehen.
Das sind die Neubaupläne für das UKE:
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