Hamburg. Nach Umbau der Kellinghusenstraße gibt es zu wenig Platz in der ebenfalls neuen Busbucht. Radexperte spricht von Fehlplanung.
"Mehr Komfort und Kapazitäten" – so kündigte die Stadt im Herbst vergangenen Jahres die anstehenden Umbauarbeiten auf der Kellinghusenstraße in Eppendorf an. Eine neue Busspur und zwei großzügige Radfahrstreifen sollten Buspassagieren und Radfahrern gleichermaßen Vorteile verschaffen.
Doch nun nach Abschluss der Bauarbeiten stellt sich heraus: Die neue Busspur ist offensichtlich zu klein geraten. Immer wieder, so beobachten Radfahrer, müssen dort auf dem neuen Radstreifen Busse halten, so dass Radler mit einem gefährlichen Schlenker auf die Autospur ausweichen müssen. Der Hamburger Radverkehrsexperte Stefan Warda spricht deshalb von einer "Fehlplanung", die wieder geändert werden müsse. Auf seinem Radfahrer-Blog hamburgize.blogspot.com zeigt er Fotos, die das eindrucksvoll belegen.
Verkehrsbehörde ist das Problem bekannt
Bei der Verkehrsbehörde.ist "das Problem" inzwischen allerdings bekannt, wie Behördensprecher Richard Lemloh auf Abendblatt-Anfrage bestätigt. Die Bus-Station sei auch eine Endhaltestelle, wo Busfahrer eben wechseln oder Wartezeiten einhalten würden. Tatsächlich komme es daher vor, dass Busse auf dem Radfahrstreifen halten müssten. Hochbahn und der zuständige Landesbetrieb seien daher bereits im Gespräch. Entweder müsse der Betriebsablauf geändert werden oder auch eine bauliche Veränderung erfolgen.
Das Beispiel Kellinghusenstraße ist aus Sicht des Radfahrexperten Warda allerdings "typisch für Hamburg und seine Verkehrspolitik". Dort gebe es mittlerweile mit den Streifen die 4. Generation von Radverkehrsanlagen. In den vergangenen Jahrzehnten seien die Radwege dort immer wieder verändert worden, um Platz für parkende Autos zu erhalten. Nun versuche man es mit Radstreifen – "und wieder gibt es Probleme", so Warda. Eben weil im Straßenraum zu viel Platz für Parkplätze vergeben wird.