Hamburg . Nach Vorwürfen gegen einen ehemaligen Arzt hat das UKE Anzeige wegen Urkundenfälschung erstattet. Die interne Prüfung läuft noch.

Nach Vorwürfen gegen einen Arzt, der über eine vorgetäuschte Behandlung irakische Flüchtlinge nach Hamburg geschleust haben soll, hat das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) Anzeige wegen Urkundenfälschung erstattet. Die interne Prüfung des Falls sei noch nicht abgeschlossen, sagte UKE-Chef Burkhard Göke am Freitag in der Hansestadt. Dem Mediziner, der seit Januar nicht mehr am UKE beschäftigt sei, habe Hausverbot.

Zuerst hatten das „Hamburg Journal“ im NDR Fernsehen und das Magazin „Stern“ über die Vorwürfe berichtet. Der Arzt sei Inhaber einer Firma, die Patienten aus dem In- und Ausland vermittelt habe. In einem Schreiben mit UKE-Briefkopf habe der Arzt 2015 eine angebliche Operation bescheinigt, für die ein Iraker und seine Familie bei der deutschen Botschaft in Abu Dhabi ein medizinisches Visum erhielten. Dafür habe der UKE-Arzt 4000 Euro bekommen.

Unterschrift eines Klinikdirektors sei gefälscht worden

„Fakt ist, dass dieser Patient bei uns im System nicht auffindbar ist“, sagte Göke. Das UKE betonte, man kenne das Schreiben, das gefälscht worden sein soll, bislang nur aus den Medien. Darauf zu sehen sei neben der Unterschrift des beschuldigten Arztes auch die eines zuständigen Klinikdirektors vom UKE. Dabei handele es sich aber um eine gefälschte Unterschrift.

Der Arzt weist laut NDR-Bericht die Vorwürfe über seine Anwaltskanzlei zurück. Die Flüchtlinge haben inzwischen Anzeige gegen den Mann erstattet.