Hamburg. Viele Autofahrer ignorieren den rot-weißen Pfosten, der das Linksabbiegen in die Gertigstraße verhindern soll.
Er wird immer wieder umgefahren. Weil das vor einiger Zeit eingeführte Linksabbiegeverbot vom Mühlenkamp in die Gertigstraße von einigen Autofahrern ignoriert wird, liegt der rot-weiße Pfosten, der auf einer kleinen Verkehrsinsel darauf hinweist, regelmäßig abgeknickt am Boden. In den vergangenen zwei Monaten war das neunmal der Fall. Allerdings: Früher bestand der Pfosten aus Plastik, seit Kurzem ist er aus Stahl. Das Umfahren verursacht also sowohl Blechschaden an den Autos als auch höhere Kosten beim Wiederaufbau.
Die CDU Hamburg-Nord protestiert seit Langem gegen die im Zuge der Busbeschleunigung eingeführte Verkehrsregelung. Ihr Antrag, das Stahlrohr auf der Verkehrsinsel abzubauen, wurde auf der letzten Sitzung der Bezirksversammlung von der rot-grünen Mehrheit abgelehnt.
„Wieder eine erzieherische Maßnahme, die das Verhalten der Bürger ignoriert“, so Bernd Kroll, Mühlenkamp-Anwohner und CDU-Abgeordneter für Winterhude. „Täglich fahren hunderte Autos in die Gertigstraße.“ Statt endlich das Scheitern der vom rot-grünen Senat eingeführten Verkehrsverlagerung einzugestehen und die Verkehrsinseln zurückzubauen, beharre die Verwaltung darauf und wolle den Pfosten sogar noch stabiler aufbauen.
"95 Prozent haben die Situation akzeptiert"
Von der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation heißt es, das Stahlrohr kam zum Einsatz, "weil der Plastikpfosten nicht mehr repariert werden konnte", sagt Pressesprecher Richard Lemloh. Dass das Abbiegeverbot von zahlreichen Verkehrsteilnehmern stark ignoriert werde, dementierte Lemloh. "95 Prozent haben die neue Situation akzeptiert. Aussagen hinsichtlich der Gründe, warum fünf Prozent dort regelwidrig abbiegen, wären reine Spekulation." Über eine endgültige Lösung für diesen Kreuzungsbereich soll "auf der Grundlage des in Kürze vorliegenden Evaluationsberichtes entschieden werden".