Eppendorf . Nach dem verheerenden Feuer setzt der BUND die Arbeit in der Reetdachkate am Kellinghusenpark fort. Familienfest am Sonnabend.
Es kommt nicht so häufig vor, dass Paul Schmid ratlos ist. Aber nach jener Nacht im September 2014 war es der Sprecher des Bunds für Naturschutz und Umwelt (BUND) dann doch. Ein Feuer hatte das BUND-Reetdachhaus am Kellinghusenpark bis auf die Grundmauern zerstört. Für die engagierte Umweltjugend in Eppendorf gab es nun keinen Treffpunkt mehr. Das Projekt einer naturbezogenen Umweltpädagogik für Großstadtkinder stand vor dem Aus. „Die Einrichtung unseres Hauses ist komplett zerstört, wir wissen nicht, wie es weitergehen soll“, sagte Paul Schmidt nach der Feuernacht.
Jetzt, gut 18 Monate später, feiert der BUND am kommenden Sonnabend ein großes Fest: Die zerstörte Kate, die auch das „Haus der Bundten Natur“ genannt wird, erstrahlt in neuem Glanz. Sie wurde – nicht zuletzt mithilfe von Sponsoren – wieder aufgebaut.
Aufbau durch Versicherungsmittel finanziert
Ein Kabelbrand, so die Ermittlungen, hatte das Feuer ausgelöst. Aufgrund des entstandenen Schadens zahlte die Versicherung, mit deren Mitteln der Wiederaufbau mit finanziert werden konnte. Zum Familienfest im Kellinghusenpark (Beginn: 14 Uhr) werden am Sonnabend unter anderem Bezirksamtsleiter Harald Rösler (SPD) und BUND-Vorsitzende Maren Jonseck-Ohrt erwartet. Für die Kinder gibt es ein buntes Veranstaltungsprogramm, das von einer Zauberbühne bis zum Fahrradcheck reicht.
Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter werden das bewährte Konzept fortsetzen: Der BUND bietet rund 50 Kindern im Alter von sieben bis 13 Jahren über Jahre hinweg eine intensive umweltpädagogische Begleitung. Hierbei zählen Bodenexperimente genauso dazu wie die Bestimmung von Wildkräutern und ihr Einsatz bei der Zubereitung von Speisen.
Es werden weitere Ehrenamtliche gesucht
„Darüber hinaus wollen wir neue Akzente setzen“, sagt Paul Schmid. Geplant seien verstärkt Angebote für Kitas, für weitere Stadtteile und für Familien. Wenn das neue Haus der „BUNDten Natur“ im Eppendorfer Kellinghusenpark eröffnet ist, nimmt die Arbeit des Arbeitskreises Kinder- und Jugendprojekte wieder Fahrt auf. Weil die Warteliste für die Teilnahme an einer Kinder-Umweltgruppe recht lang ist, werden weitere ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht. „Wir brauchen Aktive – entweder für die Umweltgruppen in Eppendorf oder auch in anderen Stadtteilen. Die neuen Betreuer sollten Spaß daran haben, mit Kindern zu arbeiten, und eine positive Einstellung zum Naturschutz haben“, heißt es beim BUND. Bislang sind neben einer hauptamtlichen Mitarbeiterin rund zehn Ehrenamtliche in der „Kate“ tätig.
Der BUND hatte die Kate am Kellinghusenpark vor 19 Jahren vom Bezirk Nord übernommen. Zuvor war das Gebäude schon einmal abgebrannt.