Barmbek. Der Hamburger Unternehmer will auf dem Grundstück in Barmbek siebenstöckige Gebäude errichten. Nachbarn vermuten Begünstigung.
Bereits zum zweiten Mal verärgern die Pläne von Eugen Block für das Grundstück seiner ehemaligen Block-House-Firmenzentrale an der Hufnerstraße die Nachbarn. Der Steakhaus-Chef will dort drei Neubauten mit rund 130 Wohnungen errichten. Aus Sicht der Kritiker wird die Bebauung zu massiv und zu hoch.
Als das Projekt 2014 erstmals vorgestellt wurde, griff der Bezirk Hamburg-Nord die Kritik auf und forderte Nachbesserung. Für den folgenden zweiten Entwurf will das Bezirksamt jetzt einen neuen, vorhabenbezogenen Bebauungsplan erstellen. Nach geltendem Baurecht dürfte Block sein Vorhaben auf dem attraktiv an der Osterbek gelegenen Grundstück nämlich gar nicht realisieren. Erst 2006 wurde dafür ein B-Plan aufgestellt, der das Areal, auf dem es neben der Block-House-Zentrale eine viergeschossige Wohnbebauung gibt, als Mischgebiet ausweist.
Dieser Umstand hatte viele der heutigen Nachbarn bewogen, sich in den nebenan entstandenen Neubauten Wohnungen zu kaufen. „Nie hätten wir damit gerechnet, dass uns eine so hohe Bebauung vor die Nase gesetzt werden kann“, sagt Anwohner Julien Sénégas. Es sei keinesfalls so, dass man Wohnungsbau verhindern wolle. Doch was der Bezirk dem Bauherrn hier gewähre, löse Unverständnis aus.
Am Donnerstagabend wurde das Vorhaben bei einer öffentlichen Plandiskussion vorgestellt. Geplant sind zwei L-förmige Gebäuderiegel und ein Mittelhaus. Sie haben jeweils fünf Geschosse, bis auf die der Osterbek zugewandten Flügel – sie sollen sechs- und siebenstöckig werden.
Obwohl die Architekten die niedrigeren Gebäuden bereits um ein Geschoss reduziert haben, befürchten die Nachbarn die Verschattung ihrer Grundstücke. Dass bei der Höhe der Kanalbauten nicht nachgebessert werden musste, erregt ihren Argwohn. „Das geht weit über die Gebäudehöhe im Umfeld hinaus“, so Sénégas. „Für uns liegt die Vermutung nahe, dass der Investor eine Gegenleistung erhält für seine Bereitschaft, temporär Flüchtlinge auf dem Gelände unterzubringen.“
Ein Verfahrensbeteiligter äußerte gegenüber dem Abendblatt, dass es so einen Zusammenhang gebe. Bezirksamtsleiter Harald Rösler weist das von sich. „Das ist Unfug.“ Auch die Block-Gruppe streitet das ab. „Es ist ein öffentliches Verfahren. Was dort besprochen wird, gilt“, sagt Sprecher Cord Schellenberg.