Hamburg. Mütter mit Kindern und schwangere Frauen sollen in der Alten Fabrik am Barmbeker Bahnhof leben. Dafür muss diese aber umgebaut werden.

Das Museum der Arbeit in Hamburg-Barmbek will im nächsten Jahr 50 bis 60 Flüchtlinge aufnehmen. Voraussichtlich ab Februar 2016 sollen für zwölf Monate vor allem Mütter mit Kindern und schwangere Frauen in den Räumen der „Alten Fabrik“ wohnen, sagte Börries von Notz, Vorstand der Stiftung Historische Museen am Freitag in Hamburg.

Innenbehörde übernimmt Umbau

Das denkmalgeschützte Schneidrad des Bohrers für die 4. Elbtunnelröhre auf dem Gelände des Museums der Arbeit
Das denkmalgeschützte Schneidrad des Bohrers für die 4. Elbtunnelröhre auf dem Gelände des Museums der Arbeit © Museumsdienst Hamburg / Timo Voigt | Museumsdienst Hamburg / Timo Voigt

Die erforderlichen Umbaumaßnahmen auf dem Gelände am Bert-Kaempfert-Platz werde die Innenbehörde vornehmen, für die Betreuung der Flüchtlinge ist das öffentliche Dienstleistungsunternehmen „fördern und wohnen“ zuständig.

„Ich kenne kein anderes Museum in Deutschland, bei dem eine solche Unterbringung von Flüchtlingen in dieser unkomplizierten Weise möglich wäre“, sagte von Notz. Begründet sei dies vor allem in der „Betriebskultur des Museums und seines Freundeskreises, der besonders die sozialen Belange von Mitmenschen im Blick“ habe.

Stadtteil sei ein „idealer, einladender Ort“

Die besondere Lage mitten in dem lebendigen Stadtteil Barmbek und viele persönliche Kontakte zu den Anwohnern ringsum machten das Museum zu einem „idealen, einladenden Ort“, sagte von Notz.

Damit reiht sich das Museum in die Aktionen vieler anderer Kultureinrichtungen in Hamburg ein. So hat etwa das Schauspielhaus am Hauptbahnhof bereits im September Flüchtlinge aufgenommen. Ebenso die Kulturfabrik Kampnagel an der Jarrestraße, die bereits im Herbst vergangenen Jahres auf ihrem Gelände ein Winterquartier für Flüchtlinge eingerichtet hatte.