Bauarbeiten an der Eppendorfer Landstraße sollen im Juni starten. Nach Informationen des Abendblatts soll dort ein Wohn- und Geschäftshaus mit 18 Mietwohnungen in der Größe zwischen 40 und 80 Quadratmetern entstehen.

Hamburg. Eines der markantesten Gebäude Eppendorfs verschwindet aus dem Straßenbild: Das kleine Fachwerkhaus an der Ecke Eppendorfer Landstraße/Martinistraße, in dem bis vor Kurzem das italienische Restaurant Tre Castagne war, steht kurz vor dem Abriss. Nach langem Streit über die Umgestaltung des Straßenzugs liegt jetzt ein Bauantrag für das Grundstück vor. Nach Informationen des Abendblatts soll dort ein Wohn- und Geschäftshaus mit 18 Mietwohnungen in der Größe zwischen 40 und 80 Quadratmetern entstehen. Geplant sind außerdem eine Ladenfläche auf 190 Quadratmetern und eine Tiefgarage mit acht Stellplätzen. Nach Angaben des Bezirksamts könnte die Baugenehmigung schon im Juni erteilt werden.

Lange war über das Vorhaben gestritten worden, den Straßenabschnitt der sogenannten kleinen Eppendorfer Landstraße komplett umzugestalten. Derzeit sind dort zwei- und dreistöckige Häuser. Viele sind baufällig und stehen leer. Der Denkmalschutz hält sie nicht für schutzwürdig. Das geplante Neubau-Ensemble mit 35 Wohnungen war gescheitert, nachdem der Investor nicht alle Grundstücke erwerben konnte. Inzwischen hat die GWG Gesellschaft für Wohnungs- und Gewerbebau Baden-Württemberg die Grundstücke Eppendorfer Weg 103 bis 109 gekauft. Dort sollen 31 Ein- und Zweizimmerwohnungen auf einer Gesamtnutzfläche von 1600 Quadratmetern gebaut werden. Eine positive Bauvoranfrage liegt nach Angaben einer Bezirkssprecherin ebenso wie für das Grundstück Eppendorfer Landstraße 99/101 vor. Bauanträge lägen noch nicht vor.

Aber auch gegen die aktuellen Baupläne auf dem Tre-Castagne-Grundstück gibt es Vorbehalte. „Die Ausfahrt für die Tiefgarage würde genau im Kreuzungsbereich liegen“, kritisiert Sprecherin Edith Aufdembrinke von der Initiative „Wir sind Eppendorf“, die sich für den Erhalt der historischen Häuser in Eppendorfs Mitte starkgemacht hatte. Auch bei der SPD im Bezirk Nord heißt es: „Wir sind nicht begeistert, weil jetzt ein städtebauliches Gestückel entsteht“, sagt der Fraktionsvorsitzende in der Bezirksversammlung Nord, Thomas Domres. Zudem entstünden vor allem kleine, aber teure Wohnungen.