In der ProSieben-Show „Fashion Hero“ sucht Claudia Schiffer ab Mittwoch die besten Nachwuchsdesigner des Landes. Aus Hamburg treten Sahra Tehrani und das Designer-Duo „Henry Christ“ an.

Hamburg. Am Mittwoch startet die neue ProSieben-Show „Fashion Hero“, bei der Claudia Schiffer die besten Modedesigner sucht. Unter den Kandidaten sind auch drei Hamburger: die 39-jährige Sahra Tehrani und das Designer-Duo Christian Holst & Henning Kunstreich, beide 29, die 2009 ihr Label „Henry Christ“ gründeten. Abendblatt.de stellt die Hamburger Jung-Designer vor, die in der ersten Folge der Show zu sehen sind.

Sahra Tehrani war als Art Direktorin für namhafte Agenturen wie „Jung von Matt“ tätig, bevor sie den Quereinstieg ins Modegeschäft wagte. Über ihren Mut ist sie im Nachhinein selbst erstaunt. „Mode hat mich schon immer interessiert, aber als ich mich entschloss, den Traum vom Designen zu verwirklichen, konnte ich noch nicht mal eine Naht setzen“, erinnert sie sich.

Um das nötige Know-how zu bekommen, holte sie sich Hilfe bei einer Schneiderin und heuerte mit Mitte 30 als Praktikantin bei einer Hamburger Designerin an. „Dort habe ich erst mal gelernt, wie man Knöpfe annäht, und abends das Atelier ausgefegt“, erzählt sie. Seit 2011 hat sie ihr eigenes Label „Sahra Tehrani Fashion“ und entwirft ihre Kleidungsstücke mittlerweile in einem Atelier am Billhorner Deich in Rothenburgsort. Entworfen und produziert wird nur in Hamburg.

Ihren Stil beschreibt Tehrani als einen „Mix aus urbaner und eleganter Lässigkeit“. Ihre Mode verbinde „ klare Linien mit grafischen Elementen in zweidimensionaler Optik“. Und was ihr außerdem wichtig ist: „Die Sachen müssen bequem sein.“

Die Teilnahme an der Show „Fashion Hero“ betrachtet Tehrani als „Abenteuer und Herausforderung“. Sie freue sich, mit „kompetenten Mentoren und großen Kunden“ zusammenarbeiten zu dürfen, sagte sie gegenüber ProSieben.

Zwei „Haptik-Fetischisten“ mit Hang zum Luxus

Auch Henning Kunstreich (“Henry“) und Christian Holst (Christ), beide 29, sind Quereinsteiger. Holst studierte internationale Betriebswirtschaftslehre, Kunstreich Wirtschaftsingenieurwesen. In Abu Dhabi, wo Kunstreich zwei Jahre lang lebte, kam er auf die Idee, Mode mit Kaschmir zu entwerfen. Holst war zu der Zeit beruflich in Asien unterwegs. Über Skype schmiedeten die beiden über Ländergrenzen hinweg Pläne fürs eigene Label – und setzten diese Pläne 2009 in die Tat um, als sie ihre Luxusmarke „Henry Christ“ gründeten.

Typisch für „Henry Christ“ sind Kaschmirschals, -tücher und Kaschmirstrickprodukte. „Wir sind Haptik-Fetischisten“, sagt Kunstreich. Die Kleidung solle sich gut anfühlen auf der Haut, dazu solle sie für jeden tragbar und alltagstauglich sein.

In ihrem Laden an der Hegestraße in Eppendorf verkaufen die beiden Designer ihre Kreationen an „Frauen 45 plus“ ebenso wie an „funky junge Mädchen“, wie Kunstreich erzählt. Neben dem Flagshipstore haben die beiden einige Meter weiter einen weiteren Laden angemietet, in dem Veranstaltungen stattfinden. Mehr als 280 Einzelhändler in 17 Ländern haben mittlerweile „Henry Christ“-Produkte im Angebot.

21 Nachwuchsdesigner kämpfen um den Sieg

Bei „Fashion Hero“ treten ab Mittwoch, 9.10., 21 Nachwuchsdesigner gegeneinander an. um ihre Mode im großen Stil zu platzieren. Jede Woche bekommen sie eine neue Design-Aufgabe. Unterstützung gibt’s dabei unter anderem von Supermodel Claudia Schiffer. „Ich hatte so viel Glück in meiner Karriere“, so die 43-Jährige laut Sender-Mitteilung. „Jetzt möchte ich einfach den jungen Designern, die wahnsinnig viel Talent haben, helfen und sie unterstützen.“

Schiffer selbst bekommt Unterstützung von einem Expertenduo: Stylist Sascha Lilic und „Markenkommunikationscoach“ Uta Huesch werden in der neuen Show als „Mentoren“ der jungen Couturiers auftreten.

Einkäufer von Karstadt, Asos und S.Oliver können dann für die Designs bieten und die gekauften Outfits in ihr Sortiment aufnehmen.

Die gekauften Outfits gibt es direkt nach der Show online in den jeweiligen Modestores. Am nächsten Tag sollen die Modelle auch in den Geschäften liegen. „Wer seine Entwürfe verkauft, ist direkt in der nächsten Runde“, so ein ProSieben-Sprecher. „Die anderen Designer müssen im sogenannten Fashion Showdown um den letzten Platz für die nächste Sendung kämpfen. Der „Fashion Hero“-Sieger gewinnt eine komplette, eigene Mode-Kollektion in allen drei Modehäusern, im Wert von 1,5 Millionen Euro.“

Das Konzept ist übrigens nicht völlig neu. Schon seit einigen Jahren gibt es in den USA die erfolgreiche Designer-Suche „Project Runway“ (Projekt Laufsteg) im TV. Und wer moderiert sie? Heidi Klum. Den Verlierer verabschiedet Klum am Ende der US-Sendung übrigens immer auf Deutsch – mit „Auf Wiedersehen“.