“Schwanenvater“ Olaf Nieß brachte am Montag 120 Tiere zurück auf die Außenalster. Nur ein Jungtier hatte sich verflogen und kam später dazu.

Hamburg. Vier Monate lang haben die 120 Alsterschwäne in ihrem Winterquartier verbracht. Am heutigen Montag sind sie auf die Außenalster zurückgekehrt. Begleitet von vier Booten schwammen die Tiere zurück in ihr Stammrevier. „Die Schwäne haben den Winter trotz tiefer Temperaturen gut überstanden“, sagte „Schwanenvater“ Olaf Nieß.

Nur ein Tier erreichte die Außenalster mit Verspätung. Der junger Schwan „Donald“ hatte sich vermutlich verflogen und landete an der Oderfelder Straße im Gebüsch. Dort fand ihn die Polizei und alarmierte Olaf Nieß, der den Schwan schnell einfangen und auf die Außenalster zu den anderen Tieren bringen konnten.

Kaum auf der Alster angekommen, verließen die Brutpaare die Gruppengemeinschaft und bezogen ihre gewohnten Reviere am Ufer und in den Alsterkanälen. „Die Tiere leben monogam. Einige Pärchen sind schon seit vielen Jahren zusammen“, erklärte der Revierjagdmeister. Jedes Jahr gebe es zwischen zehn und fünfzehn Paare. „Die anderen Schwäne sind noch zu jung – sie treffen sich beim Single-Club am Rathausmarkt.“ Die Paare kümmern sich gemeinsam um den Nestbau, nach 40 Tagen Brutzeit werden die Jungen im Mai/Juni schlüpfen. „Jedes Paar bekommt vier bis sechs Junge. Wir bitten vor allem die Hundebesitzer auf die brütenden Schwäne Rücksicht zu nehmen.“

In diesem Jahr feiert Olaf Nieß (44) sein 25-jähriges Dienstjubiläum. Seine Planstelle gibt es schon seit dem 17. Jahrhundert. Mit dem Halten von Schwänen demonstrierte Hamburg vor mehr als 300 Jahren seinen Status als Freie- und Hansestadt. Damals hatten nur die Königshäuser dieses Privileg. Die Alsterschwäne werden seitdem jeden Winter gefüttert.

Mit Material von dpa