Bald ist es so weit: Bei den frühlingshaften Temperaturen entlässt Schwanenvater Olaf Nieß seine Schützline ins freie Gewässer.

Hamburg. Hamburgs berühmte Alsterschwäne kehren nach gut vier Monaten am Montag (26. März, 11.30 Uhr) aus ihrem Winterquartier zurück. Schwanenvater Olaf Nieß werde seine Schützlinge wieder freilassen und vom Eppendorfer Mühlenteich hinaus auf die Außenalster begleiten, teilte ein Sprecher des zuständigen Bezirksamtes Nord am Freitag in der Hansestadt mit. Nach dem Winter finden die Tiere bei den warmen Frühlingstemperaturen wieder ausreichend Nahrung an der Alster und den Kanälen. Auch suchen sich die Tiere nun ihre Nistplätze.

Am 22. November 2011 waren die Alsterschwäne eingefangen worden und hatten traditionell unter den Augen Hunderter Schaulustiger ihr Winterquartier bezogen. Etwa 120 Schwäne hätten am Mühlenteich im Stadtteil Eppendorf überwintert. Dort verweilen die Tiere Jahr für Jahr bis etwa Ende März, damit sie nicht auf dem Alstereis festfrieren. Auf dem Mühlteich laufen ständig Pumpen, die eine Eisbildung verhindern. Auch um ihre Nahrung brauchen sich die Schwäne in Eppendorf nicht zu sorgen.

Das Hamburger Schwanenwesen gibt es bereits seit dem 11. Jahrhundert. Die Planstelle des ordentlich bestallten Schwanenvaters gibt es seit 1674, sie ist damit die älteste Behördenplanstelle der Stadt und eine der am längsten existierenden in Europa. Nieß zufolge war das Halten der Tiere nur Fürsten und Königen vorbehalten. Damit brachen die Hamburger Stadtväter. Als Freie und Hansestadt hielt die Stadt sich demonstrativ Schwäne.

Bis heute gilt die Legende, dass Hamburg diesen Status nur solange hält, wie es Schwäne auf der Alster gibt. Entsprechend werden die Tiere von der Stadt umsorgt, sind ihr Wahrzeichen. Der Schwan wird zudem traditionell als Staatsgeschenk an mit Hamburg verbundene Städte überreicht. (dapd)