Hamburg. Die Polizei durchsuchte eine Kneipe am Hamburger Berg, die ein “Rückzugs- und Übergabeort für Drogengeschäfte“ ist.
Die Polizei hat erneut zu einem Schwerpunkteinsatz gegen Drogendealer auf St. Pauli angesetzt. Etwa 100 Beamte nahmen an der Razzia am Hamburger Berg teil.
Gegen 18 Uhr am Donnerstag haben die Beamten in einer Kneipe sowie in der Umgebung Verdächtige überprüft. Dabei wurden acht Männer festgenommen. Zuvor hatten Ermittlungen ergeben, dass die Kneipe als "Rückzugs- und Übergabeort für Drogengeschäfte genutzt wird", wie ein Polizeissprecher sagt.
Bei der Razzia stellten die Beamten zudem zwölf Gramm Kokain und 20 Gramm Marihuana sicher. Gegen sechs der Festgenommen wurden Strafanzeigen wegen Rauschgiftdelikten geschrieben. Ein 20 Jahre alter Mann wurde dem Haftrichter zugeführt, weil er Wiederholungstäter ist. Ein 23 und ein 20 Jahre alter Mann kamen unterdessen direkt in U-Haft. Gegen sie lagen bereits Haftbefehle (Einbruch beziehungsweise Verstoß gegen das Waffengesetz) vor.
Proteste gegen den Innensenator
Seit etwa einer Woche ist die Polizei im Viertel zu mehreren Razzien ausgerückt. Zuletzt suchten die Beamten das Gebiet an der Hafenstraße unter anderem mit Spürhunden ab. 20 Polizisten nahmen an dem Einsatz teil. Bei der ersten Razzia, ebenfalls im Bereich der Hafenstraße, waren 250 Polizisten im Einsatz.
Im Anschluss an die erste Razzia hatte es mehrere Tage lang Proteste vor der Wohnung von Innensenator Andy Grote (SPD) auf St. Pauli gegeben. Die Demonstranten warfen Grote und der Polizei vor, die Razzien seien rassistisch. Der Hintergrund der Kritik: Es wurden zuerst vor allem aus Afrika stammende Männer durchsucht und festgenommen.
Drogenrazzia in der Hafenstraße