Hamburg. Rund 850 Flüchtlinge mussten aus den Hamburger Messehallen ausziehen. Für die meisten ging es nach Bergedorf, wo sie nun protestieren.

Mehr als 100 Flüchtlinge, die in der Nacht zu Sonnabend aus den Messehallen ausgezogen sind, weigern sich weiterhin ihre neue Bleibe zu betreten. Bereits die Nacht über hatten viele der Flüchtlinge vor dem leerstehenden Max-Bahr-Baumarkt in Hamburg-Bergedorf campiert. Auch jetzt dauert der Protest noch an.

Am frühen Sonnabend waren es laut Polizei 50 Flüchtlinge, die friedlich demonstrierten, am späten Nachmittag hat sich ihre Zahl verdoppelt. Laut eines Pressesprechers empfinden die Demonstranten die Unterbringung als nicht zumutbar. Zwischenzeitlich seien Probleme mit der Müllbeseitigung auf dem Areal behoben worden, hieß es.

Die meisten der rund 850 Menschen, die bis Freitagabend in der Messe-Halle B6 lebten, wurden in der Nacht den leerstehenden Baumarkt im Stadtteil Bergedorf gebracht worden, sagte eine Sprecherin des städtischen Betreibers Fördern und Wohnen.

Verzögerungen bei der Organisation sorgten dafür, dass sich der Umzug der Flüchtlinge bis in die Nacht zog, erklärte eine Sprecherin von Fördern und Wohnen. Auch deswegen habe es schon in Bergedorf Proteste von Flüchtlingen gegeben. „Wir bedauern, dass es so gelaufen ist.“

1200 Menschen hatten in den Messehallen gelebt

Ein Sprecher der Innenbehörde wies darauf hin, der Messegesellschaft sei zugesagt worden, die Flüchtlinge bis Ende September auf andere Standorte zu verteilen. Seit Anfang August hatte die Halle B6 als Unterkunft für bis zu 1200 Menschen gedient. Dort findet Ende Oktober die Messe Hanseboot statt. Die Kleiderkammer für Flüchtlinge kann hingegen noch länger in den Messehallen bleiben. (JR/dpa)