St. Georg. Für den Erhalt des Stadtteilzentrums im Münzviertel zogen 1200 Aktivisten durch die Innenstadt. Polizei spricht von friedlicher Demo.

"KoZe verteidigen" - so lautete das Motto einer Demonstration der Aktivisten des Kollektiven Zentrums, kurz KoZe. Der Protestzug zog vom Gerhart-Hauptmann-Platz über den Jungfernstieg, den Sievekingplatz und dann zum Neuen Pferdemarkt bis zur Roten Flora. Dort wurde ab 21 Uhr die Inszenierung "Das Phantom" des Hamburger Künstlers Christoph Faulhaber aufgeführt. Die Polizei „hatte sich auf die Demonstration vorbereitet“, wie ein Sprecher sagte.

Unter anderem hatte die Polizei Wasserwerfer im Schanzenviertel bereitgestellt. Die Demonstration verlief jedoch bis auf wenige Ausnahmen friedlich, sagte eine Sprecherin. Bis zu 1200 Menschen sind für den Erhalt des Stadtteilzentrums im Münzviertel am Sonnabend auf die Straße gegangen.

Streit zwischen Stadt und Aktivisten geht weiter

Das KoZe in der ehemaligen und nun teilweise besetzten Kita an der Norderstraße ist seit Wochen Zankapfel zwischen Stadt, Polizei und den Verteidigern des Zentrums.

Der Hintergrund: Offiziell hat der Verein nur das Erdgeschoss des Gebäudes mit 70 Quadratmetern und eine Außenfläche von 50 Quadratmetern gemietet, heißt es von der Finanzbehörde. Derzeit nutzten die Gruppen aber auch Spielplatz und Hof, Keller und ersten Stock.

Die Stadt unterdessen will das Areal um die Kita an den Investor Hanseatische BauKonzept GmbH & Co. KG (HBK) verkaufen. Die Verträge sind bereits unterschrieben, doch noch ist die Stadt Eigentümer. 400 Wohnungen, darunter auch für Senioren und Studenten, sollen laut Finanzbehörde dort im sogenannten Münzviertel entstehen.

Die Aktivisten hingegen betonen die Wichtigkeit eines Stadtteilzentrums für das Münzviertel. Sie kritisieren den Neubau von „Mikroapartements, die zu klein und zu teuer sind.“