Hamburg . Der Koch plant Eröffnung im Herbst. Er bleibt nicht allein. Weitere Restaurants, Geschäfte und Büros ziehen in den Gebäudekomplex.
Das Alsterufer ist bislang eher ein beschaulicher Ort, doch das wird sich bald ändern: Denn im Juni wird hier ein neuer, rund 30.000 Quadratmeter großer, achtgeschossiger Gebäudekomplex eingeweiht. Damit soll am Alsterufer 1–3, der Teil unweit der Kennedybrücke, ein neues, belebtes Quartier entstehen. Sämtliche Flächen sind vermietet: Die Unternehmensberatung PWC (PricewaterhouseCoopers) verlagert ihre Zentrale aus der City Nord an diesen Standort und hat für ihre 740 Mitarbeiter rund 16.000 Quadratmeter angemietet. Außerdem wird das Elbgym etwa 1000 Quadratmeter beziehen.
Aber auch gastronomisch könnte das Alsterufer zu einem neuen Hotspot der Stadt werden. Fernsehkoch und Stargastronom Tim Mälzer hat eine rund 200 Quadratmeter große Fläche angemietet und eröffnet in der zweiten Jahreshälfte mit einem neuen Konzept: „Wir planen eine Tagesgastronomie und legen den Fokus auf den Mittagstisch. Abends wollen wir die Location für Veranstaltungen nutzen“, sagte Mälzer, der in Hamburg unter anderen die Bullerei im Schanzenviertel betreibt, dem Abendblatt. Mälzer setzt auf „leichte Gerichte, ohne in die Körnermentalität abzuschweifen“. Die Preise sollen fair kalkuliert sein. An dem Gesamtkonzept werde noch gearbeitet.
Die schöne Lage hat Mälzer gereizt
Die Eröffnung ist für den Herbst geplant. Bei der Innenausstattung setzt Mälzer auf Purismus: „Beton, Fliesen und Holz“, sollen verwendet werden. Warum sich der Fernsehkoch für den Standort entschieden hat? „Das ist eine schöne und zentrale Lage. Außerdem habe ich in der Nachbarschaft im Interconti meine Ausbildung gemacht“, sagt Mälzer.
Aber nicht nur er sieht offensichtlich Potenzial in diesem Standort, der zu Fuß nur wenige Minuten vom Jungfernstieg entfernt liegt: Szenegastronom Joachim Mars, der seit zwölf Jahren die Marsbar am Straßenbahnring in Eppendorf betreibt, wird gemeinsam mit dem Marketing-Experten Martin Lohr das Basil & Mars eröffnen.
Das Abendblatt hat die beiden bei einem Ortstermin auf der Baustelle getroffen. Der Innenausbau soll im Juli beginnen, und die Eröffnung ist im Herbst geplant: 500 Quadratmeter haben Mars und Lohr angemietet. Noch stehen hier vor allem Baumaterialien herum, und die bodentiefen Fenster geben den Blick auf Bauarbeiter frei, die an den Außenanlagen arbeiten. „Wir werden eine Terrasse mit bis zu 100 Plätzen und Raum für 150 Personen im Restaurant haben“, sagt Mars.
Das Konzept: „Wir wollen, dass sich die Gäste wie Freunde bei uns fühlen. Bei uns wird es nicht überkandidelt oder betont stylish zugehen, sondern für uns steht der Wohlfühlaspekt an erster Stelle“, sagt Lohr.
Einrichter Bornhold und Schanzenbäckerei ziehen ein
Das Angebot soll vielseitig sein: „Auf der Speisekarte wird es Steak und Fisch geben. Wir wollen eine ehrliche leckere Küche anbieten, die schmeckt. Die Gäste sollen satt werden“, sagt Joachim Mars. Zum Mittagessen wird es immer ein Gericht unter zehn Euro geben. Die Weinkarte soll „fair kalkuliert“ sein, so Mars. Seine „Marsbar“ ist weit über die Grenzen von Eppendorf bekannt. Es ist kein Geheimnis, dass auch das ein oder andere bekannte Gesicht aus der Musik- und Fernsehbranche hier Stammgast ist.
Eigentlich hat Martin Lohr bislang sein Geld mit einer eigenen Werbeagentur verdient, doch die ist inzwischen verkauft. So war der 40-Jährige auf der Suche nach einer neuen Herausforderung: „Ich habe Spaß an der Gastronomie und mit Joachim Mars den perfekten Partner. Nun haben wir einen erstklassigen Standort gefunden, der an der Alster und zudem unweit der City liegt“, sagte Lohr. Er hat bereits als Student in der Gastronomie gejobbt und vor 15 Jahren mit der Tigerbar an der Großen Freiheit einen kurzen Ausflug in die Branche gemacht.
Das Quartier am Alsterufer soll durch weitere Angebote belebt werden: So hat die Schanzenbäckerei eine Fläche angemietet, hier soll es einen Mittagstisch geben. Das Einrichtungshaus Bornhold verlässt den Neuen Wall und eröffnet Ende Oktober auf 600 Quadratmetern. „Wir wollen in den lichtdurchfluteten Räumen neue innovative Einrichtungskonzepte präsentieren“, sagte Bornhold-Inhaber Wilko Schwitters.